Neuer Raum für innovative Lösungen.
In der Adobe Cloud gewinnt B. Braun deutlich an Gestaltungskraft, Geschwindigkeit und Qualität.
60 Prozent
der Zeit für innovative Projekte verfügbar
Ziele
Eigene Infrastruktur in eine reine Cloud-Lösung migrieren.
Innovationsfähigkeit des Website Teams deutlich verbessern.
Qualifiziertes IT-Personal für neue, innovative Lösungen einsetzen.
Ergebnisse
Die gesamte Infrastruktur aller globalen B. Braun Websites läuft über Adobe Experience Manager as a Cloud Service.
Das Verhältnis 80 Prozent Wartung zu 20 Prozent Entwicklung hat sich heute mehrheitlich zugunsten von Innovation entwickelt.
Mit der Verringerung des Wartungsaufwands erhöht B. Braun auch seine Attraktivität als Arbeitgeber.
Von Wartung zu Innovation
„Wir haben während der Fahrt den Motor von Diesel- auf Elektroantrieb umgestellt“, beschreibt Vice President Business IT Solutions Martin Runkel die Migration der Webseite von B. Braun vom On-Premises-Betrieb in die Cloud. Mit mehr als 66.000 Mitarbeiter*innen in 64 Ländern zählt das Familienunternehmen aus dem hessischen Melsungen zu den weltweit führenden Anbietern von Lösungen für den Gesundheitsmarkt.
Aber erst mit der Migration der globalen Webseite-Landschaft und der dafür bislang on-premise betriebenen Infrastruktur in die Adobe Experience Cloud hat B.Braun die Weichen hin zu einem agileren Betrieb und zur Weiterentwicklung der Landschaft gestellt. Heute kann B. Braun die Fähigkeiten der internen Adobe Experience Manager-Spezialisten für die strategische und operative Weiterentwicklung des eigenen Angebots einsetzen. Adobe Experience Manager as a Cloud Service spielt bei dieser Transformation eine entscheidende Rolle.
Die Migration in die Cloud war für das Website-Team ein großer Schritt, der neben veränderten Entwicklungs- und Deploymentprozessen auch die Qualität beeinflusst hat. Beim Ausrollen neuer Funktionalitäten gewann die Migration nicht nur deutlich an Geschwindigkeit, sondern die Qualitätssicherung (QS) der eigenen Lösungen wurde dank der strengen Anforderungen der Adobe-Cloud-Services effizienter. Nicht zuletzt hat die B. Braun-IT als Arbeitgeber für qualifizierte Web-Entwickler*innen einmal mehr an Attraktivität gewonnen, weil die Expert*innen jetzt fokussierter an Innovationen arbeiten können, statt ihre Fähigkeiten in Wartungsaufgaben zu investieren.
„Wir haben während der Fahrt den Motor von Diesel- auf Elektroantrieb umgestellt.“
Martin Runkel
Vice President Business IT Solutions, B. Braun SE
Abschied von der eigenen Infrastruktur
Vor rund vier Jahren hat sich B. Braun zu einem Strategiewechsel entschlossen: Möglichst große Teile der Arbeiten für den Aufbau und Unterhalt der rund 130 nationale und regionale Websites umfassenden Website-Infrastruktur sollte intern erledigt werden. Dafür hat das Unternehmen ein Team aufgebaut, das sich den strategischen Vorgaben entsprechend mit dem Betrieb und der Weiterentwicklung beschäftigte. Aufgrund der umfangreichen Aufwände im Bereich Betrieb und Lifecycle blieb die Weiterentwicklung des globalen Website-Frameworks von B. Braun dabei allerdings weitgehend auf der Strecke.
„Wir waren kaum in der Lage, neue Features zu entwickeln“, erinnert sich Michael Volkmar, Projektleiter für die Migration und interner Platform Owner Adobe Experience Manager. „Die Wartungsarbeiten haben rund 80 Prozent unseres Zeitbudgets verschlungen, deshalb blieb für Innovationen nur rund 20 Prozent unserer Zeit übrig.“ Verschärft wurde diese Situation noch, wenn es zu unvorhersehbaren Ereignissen kam. Statt das interne Team aus hochqualifizierten IT-Fachkräften weiter mit Bug Fixes zu beschäftigen, sollte es künftig seine Fähigkeiten für Features, Templates und Use Cases einbringen können.
Da traf es sich gut, dass Adobe just in dieser Zeit damit begann, Adobe Experience Manager auch als cloudbasierten Dienst Adobe Experience Manager - Cloud Service anzubieten. Gemeinsam mit dem internen Controlling erarbeitete die IT von B. Braun daher einen Business Case für die Migration in die Cloud. Auf der einen Seite der Rechnung stand die schon länger eingesetzte und bereits amortisierte On-Prem-Lizenz, die ersetzt werden sollte. Für diese Lizenz fallen außer den jährlichen Wartungskosten keine weiteren Ausgaben an. Auf der anderen Seite steht neu das Abo-Modell eines Cloud-Services, also fortlaufende Kosten. Das rechnete sich nur, wenn sich die internen Aufwände für die Wartung deutlich reduzieren und die Mitarbeiter*innen deutlich effizienter einsetzen ließen. Genau das gelang mit dem Business Case, mit dem B. Braun die eigenen IT-Skills deutlich in Richtung Innovation verschieben konnte.
Anforderungen in der Cloud
Mit dem positiven Business Case fiel die Entscheidung für die Migration der kompletten Infrastruktur der B.-Braun-Website in die Cloud. Aber damit fing die eigentliche Arbeit des auf sechs Monate angelegten Projekts erst an
„Wir mussten beim Umstieg eine Menge Paradigmen über Bord werfen“, erinnert sich Michael Volkmar. „Das betraf zum Beispiel die Schnittstelle zu unserem Produktinformationsmanagementsystem (PIM), über das wir einmal pro Woche unsere Produkte importiert haben. On-Prem dauerte das zwei bis drei Tage, in der Cloud gibt es diesen Prozess so nicht, stattdessen aber eine Vielzahl kleinerer, wesentlich kürzerer Abläufe, an die wir unser System anpassen mussten.“
Insgesamt schätzt Volkmar, dass rund die Hälfte des eigenen Codes, der für die Anpassung des Systems entwickelt wurde, für die Nutzung des Cloud-Services angepasst werden musste. B. Braun hat das mit dem eigenen Team erledigt – und mit Unterstützung von Adobe im Rahmen des Premier-Support-Vertrags, der unter anderem eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung durch Adobe Consulting Service, mit einem Support Engineer und einem Technical Account Manager, Field-Services sowie Beratungs-Services rund um den Launch des Cloud-Services umfasst. Den Support gab es auch beim Neuaufsetzen des Codes und den damit verbundenen Freigabeprozessen. „Es ist gut“, sagt Martin Runkel dazu, „dass wir direkte Ansprechpartner bei Adobe haben, die uns direkt bei neuen Funktionen unterstützen.“
„Wir haben rund die Hälfte unseres Codes bei der Migration in die Cloud angepasst. Das konnten wir mit unseren eigenen Fachkräften und mit der Unterstützung von Adobe leisten.“
Michael Volkmar
Platform Owner AEM, B. Braun SE
Cloud zwingt zu sorgfältigem Arbeiten
Aber auch der Code selbst hat sich verändert: Adobe stellt an Code in der Cloud hohe Qualitätsanforderungen, um Performance und Sicherheit der Systeme nicht zu kompromittieren. „Auf unseren Servern gab es keine Prüfinstanzen dafür, in der Cloud schon“, so Michael Volkmar. Der ursprüngliche, von einem externen Dienstleister erstellte Code war eher auf gutes Aussehen getrimmt, erinnert sich der IT-Projektleiter, weniger auf gute Funktionalität. Genau das musste nachgearbeitet werden. Der Aufwand dafür, stellt Runkel klar, sei beträchtlich gewesen, habe sich aber gelohnt: „Die Cloud-Paradigmen zwingen uns dazu, ordentlicher zu arbeiten, aber dafür ist der Code jetzt einfach auch besser!“
„Die Cloud-Paradigmen zwingen uns dazu, ordentlicher zu arbeiten, aber dafür ist der Code jetzt einfach auch besser!“
Martin Runkel
Vice President Business IT Solutions, B. Braun SE
Der Aufwand lohnt sich auch für die Performance des Systems: Funktions-Updates machen deutlich weniger Arbeit, wenn der Code passt. Neue Features können im Hintergrund ausgeliefert werden, ohne dass B. Braun dafür eigenen Aufwand betreiben muss. Genau das war das Ziel: Eigene Wartungsarbeiten so weit wie möglich reduzieren, um Raum für die Entwicklung neuer Features zu schaffen.
„Vor der Migration in die Cloud haben wir rund 80 Prozent der Teamzeit dafür aufgewendet, das System am Laufen zu halten“, sagt Michael Volkmar, der als SCRUM Master für die Migration der Corporate Website bei B. Braun verantwortlich war. „Wir konnten auch maximal einmal im Jahr Updates einspielen, weil der Aufwand dafür so groß gewesen ist. Also wurden auch neue Features in der Webseite nur sehr langsam ausgerollt.“
Das hat sich geändert: In der Cloud läuft das System deutlich stabiler, und die Betriebsaufwände für die Wartung der Webseite gehen, wie gewünscht, gegen Null. Das Bugfixing konzentriert sich ausschließlich auf den Custom Code, den B. Braun zum Adobe Experience Manager beisteuert. Es gibt keine (in Zahlen: null) Ausfälle mehr, der Service ist deutlich besser geworden.
„Damit konnten wir auch die Zeit für die Entwicklung neuer Features deutlich ausweiten“, so Michael Volkmar. „Waren es damals höchstens 20 Prozent, ist es heute mehr als die Hälfte unserer Zeit, die wir dafür nutzen können. Für uns haben Updates ihren Schrecken verloren. Was uns früher drei Monate gekostet hat, braucht heute einen Mausklick in der Verwaltungskonsole des Cloud-Services. Danach testen wir das Update intern zwei Tage, klicken noch mal auf Update und dann ist das gesamte System auf dem neusten Stand.“
„Für uns haben Updates ihren Schrecken verloren. Was uns früher drei Monate gekostet hat, braucht heute einen Mausklick in der Verwaltungskonsole des Cloud-Services.“
Michael Volkmar
Platform Owner AEM, B. Braun SE
Die gewonnene Zeit nutzt das Website Team für kürzere Release-Zyklen. Was vor der Migration zwischen drei und vier Monate dauerte, ist heute in fünf bis sechs Wochen erledigt. Aber es gibt dennoch Luft nach oben: Ziel der Verantwortlichen ist es, alle vier Wochen neue Releases einzuspielen. Die Richtung stimmt aber bereits.
Mehr als ein Nebeneffekt: Die Attraktivität als Arbeitgeber wächst
Mit dem Wegfall der Aufwände für die Wartung des On-Prem-Systems hat B. Braun auch als Arbeitgeber an Attraktivität gewonnen – und das ist weit mehr als ein Nebeneffekt: „Wir hatten tatsächlich Sorge, dass unsere Entwickler*innen uns von der Fahne gehen, weil sie statt mit Entwicklung vor allem mit Wartungsarbeiten beschäftigt waren“, sagt Martin Runkel. Mit dem strategischen Wechsel von Wartung zu Innovation hat das Unternehmen die Zufriedenheit seiner Mitarbeiter*innen im Website-Team deutlich steigern können. Es ist ein Change der außergewöhnlichen Art: Nicht die Mitarbeitenden mussten sich an neue Technologien anpassen. Stattdessen hat das Unternehmen neue Technologien eingeführt, um den Mitarbeitenden ein besseres Umfeld bieten zu können. Auch das ist, neben allen Effizienzgewinnen, stilbildend.