Die neuesten digitalen Trends in der Medien- und Unterhaltungsbranche.
Medien- und Unterhaltungsunternehmen ist das nicht entgangen. Sie nehmen diese Chance wahr und produzieren immer mehr digitalen Content, um die wachsende Nachfrage zu decken. Viele Unternehmen stellen jedoch fest, dass es nicht ausreicht, einfach nur Content zu produzieren, sondern dass sie neue, auf Kundendaten basierende Strategien verfolgen müssen.
Um diese neuen Herausforderungen und Chancen besser zu verstehen, haben Adobe und Econsultancy eine globale Umfrage unter Fachleuten und Führungskräften aus der Medien- und Unterhaltungsbranche durchgeführt. Die Erkenntnisse aus dem diesjährigen Report zeigen, wie wichtig es ist, eine einheitliche Sicht auf Verbraucher zu gewinnen, um stark personalisierte Erlebnisse bereitzustellen.
Was ist das wesentliche Unterscheidungsmerkmal für Unternehmen aus der Medien- und Unterhaltungsbranche? Innovationskraft.
Vorsprung durch Inhalte.
Mit der enormen Zunahme an hochwertigem On-Demand-Content ergeben sich auch zahlreiche Möglichkeiten, diesen zu konsumieren. Die Erkundung neuer, stärker personalisierter Wege, Kunden ihren Vorlieben gemäß anzusprechen, anstatt darauf zu warten, dass sie eine Website, eine Mobile App oder einen Social-Media-Kanal besuchen, ist unerlässlich, um mit Kunden in Kontakt zu bleiben.
Diese Situation erschwert es Unternehmen, sich von der Konkurrenz abzuheben – unabhängig von der Qualität ihrer Inhalte. Unserer Studie zufolge bewerten lediglich 25 % der Umfrageteilnehmer die Innovationsfähigkeit ihrer Unternehmen mit mindestens 8 von 10 Punkten. Auch kommen sie bei den jüngeren Zielgruppen, insbesondere der Generation Z, nicht an. 64 % der Umfrageteilnehmer stimmten entweder zu oder voll und ganz zu, dass es schwieriger ist, eine Zielgruppe anzusprechen, die klassisches Fernsehen weitgehend für veraltet hält.
„Als ich vor drei Jahren hier anfing, war das im Grunde eine reine Sendeanstalt: Wir haben Trailer und Werbung für TV-Spots geschnitten und uns nebenbei vielleicht noch ein bisschen um Social Media gekümmert“, so Nicholas Economides, Creative Manager bei Fox Networks Group Germany. „Heute sind zwei Drittel unseres Outputs digital und nur noch ein Drittel klassisches Sendematerial.“
Hightech mit menschlicher Komponente.
Da sich das Mediennutzungsverhalten vom bloßen Betrachten von Content zum immersiven Konsum wandelt, richten Unternehmen ihre Aufmerksamkeit auf Möglichkeiten, ihre Zielgruppen aktiv teilhaben zu lassen. Der bestehende Trend zu Live- und vorbereiteten Unterhaltungsangeboten eröffnet große Chancen für Interaktionen, die durch schnellere AR- oder VR-Technologie ergänzt werden.
Unserer Studie zufolge zählen 53 % der Befragten aus der Medien- und Unterhaltungsbranche Experimente bzw. Innovationen bei Content und Bereitstellung zu den drei wichtigsten Treibern ihres Unternehmens für Interaktion und Kundenbindung. Die folgenden Aktionen sind Vorboten künftiger Unterhaltungserlebnisse:
- Livestreaming von Weltpremieren auf dem roten Teppich.
- Im Rahmen einer Zusammenarbeit zwischen TikTok und Sony konnten Fans des Films Spider-Man: No Way Home, insbesondere Fans aus der Generation Z, den Film-Soundtrack in ihrem eigenen Video-Content verwenden und die Weltpremiere auf dem roten Teppich live streamen. TikTok verzeichnete fast 50 Mrd. Aufrufe von #spiderman – und das Spider-Man-Fandom wurde zu einer der aktivsten Fan-Communities auf der Plattform.
- Entwicklung innovativer AR-Erlebnisse.
- Inspiriert durch die BBC-Serie The Green Planet haben sich sechs führende Organisationen aus dem Kreativ-, Technologie- und Forschungsbereich zusammengetan, um ein einzigartiges Erlebnis zu gestalten. Die Zuschauer konnten damit einige der exotischsten Pflanzen der Welt durch hochauflösende holografische Darstellungen und AR-Technologie entdecken, erkunden und sogar pflegen.
- Live-Rendering in 3D.
- StudioLab von Verizon und Walt Disney Studios ließ 3D-Darstellungen der Sith Jet Troopers live bei der Afterparty für Star Wars: The Rise of Skywalker auftreten. Die Veranstaltungsbesucher konnten dort mit den Troopers – Schauspieler in Motion-Capture-Anzügen, die sich mehrere Kilometer entfernt befanden – interagieren.
Wir treten in ein neues Zeitalter der Mixed Reality, des kollaborativen Konsums und standortbezogener Unterhaltungserlebnisse ein. Es gibt bereits erste interessante Experimente bei Content mit 5G-Unterstützung.
Schnelle Innovationen.
2021 begannen die Testläufe für das erste 5G-Musikfestival der Welt – das „5G Festival“. Beim letzten Test waren die Musiker auf mehrere Standorte in Großbritannien verteilt. Die Musiker traten mit AR-Brillen auf und wurden über eine 5G-Netzwerkplattform und ein Audio-Mixing-Interface live gestreamt. Dabei spielten sie so, als stünden sie auf derselben Bühne. Die Live-Version des Festivals fand im März 2022 statt. Das Publikum konnte das Event durch AR, VR und 360-Grad-Videos miterleben.
Im ständigen Streben nach Innovation wird 5G nicht nur die Art und Weise verändern, wie AR- und VR-Content konsumiert wird – es wird auch die Art und Weise verändern, wie Medien produziert und verbreitet werden. Bei den Fortschritten in den Bereichen 5G- und Cloud-Technologie spielen Innovationen eine ebenso große Rolle wie der Wandel der Mitarbeiterkultur. Aufgrund der Pandemie ist zu erwarten, dass verteilte und dezentrale Produktions-Teams künftig zur Norm in der Branche werden.
5G könnte die Verlagerung der Produktion in die Cloud erheblich verstärken und es den Teams in der Medien- und Unterhaltungsbranche ermöglichen, größere Datenmengen schneller zu teilen und hochzuladen. Dies spart Kosten und beschleunigt die Content-Erstellung. Unsere Studie zeigt jedoch, dass viele Medien- und Unterhaltungsunternehmen nicht für eine neue, innovative Zukunft aufgestellt sind: Nur 55 % der Führungskräfte und Fachleute sind der Meinung, dass sie das Potenzial von 5G voll ausschöpfen.
Für Unternehmen, die jedoch darauf vorbereitet sind, ergeben sich enorme Vorteile. Das Versprechen einer Latenzzeit von weniger als einer Sekunde, bei der Livestreaming-Technologien Streams in weniger als einer Sekunde übertragen, eröffnet beachtliche Chancen, von Zielgruppen zu profitieren, denen es auf Geschwindigkeit ankommt, und bietet Medienunternehmen mehr Möglichkeiten, Verbraucherdaten zu erfassen, zu analysieren und zu nutzen.
Kundendaten sind entscheidend für die Bereitstellung wertvoller Inhalte.
Um mit den Erwartungen ihrer Zielgruppen und dem extremen Wettbewerb von heute Schritt zu halten, müssen Unternehmen ihre Kunden genau verstehen und an sich binden, indem sie wertvolle Verbraucherdaten extrahieren. Unsere Untersuchungen zeigen, dass von Medien- und Unterhaltungsunternehmen derzeit vorrangig die folgenden drei Datenquellen als Grundlage für die Gestaltung von Content-Erlebnissen für Verbraucher genutzt werden:
- Transaktionsdaten oder Daten zu vergangenen Käufen: 46 %
- Analyse der historischen Content-Leistung/Analyse der Metadaten von Content: 42 %
- Mobile-App- und/oder Website-Verhaltensdaten: 40 %
Doch zunächst ist es wichtig, das Vertrauen von Zielgruppen zu gewinnen, damit sie sich bei der Weitergabe ihrer personenbezogenen Daten sicherer fühlen. Unternehmen, die eine Fülle personenbezogener Erkenntnisse über Verhalten, Vorlieben und Bedürfnisse ihrer Anwender sammeln, müssen dabei transparent vorgehen und Verbrauchern Folgendes zusichern:
- Bereitstellung personalisierter, relevanter Erlebnisse
- Empfehlungen für geeignete Inhalte
- Verlängerung von Abonnements mit attraktiven Optionen
- Behebung der Probleme von Anwendern
- Optimierung von Produkten und Services gemäß den Präferenzen der jeweiligen Zielgruppen
Strategien zur Mikrosegmentierung tragen auch entscheidend dazu bei, personalisierten Content in Echtzeit und im benötigten Umfang bereitzustellen. Daten müssen über verschiedene Plattformen, Systeme und Programme hinweg zusammengeführt werden, damit ein umfassenderes Verständnis erlangt werden kann. Doch selbst mit den Vorteilen von prädiktiver Modellierung und KI reicht dies möglicherweise nicht aus, um im neuen Content-Zeitalter zu bestehen. Unternehmen müssen feststellen, wo ihre blinden Flecken sind, um proaktiv und zielgerichtet Daten über alle Touchpoints hinweg zu erfassen.
Immerhin stimmten 67 % Führungskräfte und Fachleute aus der Medien- und Unterhaltungsbranche entweder zu oder voll und ganz zu, dass ihr Wertaustausch mit Blick auf Zielgruppendaten transparent und wettbewerbsfähig ist und auf Anforderungen und Customer Journeys ihrer Zielgruppen basiert. Letztlich werden sich diejenigen Anbieter durchsetzen, die sich an den Verbraucherinteressen orientieren.
2022 werden Zielgruppen durch Innovationen gewonnen.
Wenn Medien- und Unterhaltungsanbieter ungewöhnliche Wege gehen, belohnen die Verbraucher dies mit Loyalität und greifen gern tiefer in den Geldbeutel. In diesem Jahr werden vor allem die innovativen Unternehmen Zielgruppen mit schnelleren digitalen Angeboten und neuen Möglichkeiten für immersive Content-Erlebnisse für sich gewinnen. Diese Innovationen versprechen, den Zufluss wertvoller Kundeninformationen zu verbessern, individuelle Empfehlungen über verschiedene Geräte hinweg zu fördern und letztendlich den Umsatz zu steigern.
Weitere Erkenntnisse und Anregungen findet ihr im vollständigen Report Digitale Trends 2022:Medien und Unterhaltung im Fokus. Oder ihr lasst euch davon inspirieren, wie Medien- und Unterhaltungsunternehmen herausragende Erlebnisse entwickeln.
So kann Adobe Firmen in der Medien- und Unterhaltungsbranche dabei unterstützen, Kunden zu halten