Mit TikTok Vertrauen und Transparenz im Netz fördern

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Als wir vor Jahren begannen, ein Provenienz-Tool zur Bekämpfung von Fehlinformationen im Internet zu entwickeln, wussten wir, dass wir dafür einen dreiteiligen Ansatz brauchen: Provenienz, Politik und Bildung, die alle zusammenwirken, um von der Entstehung bis zum Konsum das Vertrauen zu stärken.

Der heutige Tag stellt einen großen Meilenstein bei der Etablierung von Provenienz in allen Bereichen dar. Das Videoportal TikTok kündigte an, dass es der von Adobe gegründeten Content Authenticity Initiative (CAI) sowie der Coalition for Content Provenance and Authenticity (C2PA) beitreten wird. Ab sofort werden KI-generierte Inhalte, die auf Tik Tok hochgeladen werden, mit Content Credentials gekennzeichnet. Damit ist TikTok die erste Social-Media-Plattform, die Content Credentials unterstützt. Mit mehr als 170 Millionen Nutzer*innen allein in den Vereinigten Staaten sind die Plattform und ihre große Gemeinschaft von Kreativen und Nutzer*innen ein wesentlicher Bestandteil der Vertrauenskette, die für mehr Transparenz im Internet notwendig ist.

Es gibt viele Arten um Content zu erstellen. Ihr könnt KI verwenden, um originäre Inhalte zu erstellen, ihr könnt KI verwenden, um Inhalte zu bearbeiten oder zu kombinieren, natürlich könnt ihr Inhalte auch ganz ohne KI erstellen oder bearbeiten. Die Kernprämisse der CAI, einer globalen Koalition, die wir 2019 ins Leben gerufen haben und die inzwischen über 3.000 Mitglieder zählt, besteht darin, gutgesinnten Akteuren eine transparente Lösung zu bieten. So kann jede*r genau nachvollziehen, wie digitale Inhalte erstellt wurden und sich in einer Welt, in der veränderte und irreführende Bilder nicht nur zahlreich sind, sondern auch immer weniger von echten Bildern unterschieden werden können, zurechtfinden. Transparenz ist der Schlüssel zu vertrauenswürdigen Inhalten. Deshalb sind Content Credentials - die wir als "digitales Nährwertkennzeichen" bezeichnen - so wichtig. Content Credentials umfassen Metadaten wie die Informationen wie den Namen des*r Urhebers*in, das Gerät, mit dem der Inhalt erstellt wurde, Datum und Uhrzeit der Erstellung, den Zugriff auf den ursprünglichen Inhalt und die Bearbeitungshistorie, einschließlich der Frage, ob künstliche Intelligenz verwendet wurde. Durch die Bereitstellung einiger oder aller dieser Informationen kann der*die Ersteller*in bei seinen Zuschauer*innen ein Maß an Authentizität schaffen, das ihm*ihr im digitalen Zeitalter Vertrauen verschafft.

Es ist ebenso klar, dass die Aufklärung ein entscheidender Schritt in dieser Lösung geworden ist. Laut unserer kürzlich durchgeführten Studie "Future of Trust", in der über 6.000 Verbraucher*innen in den USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland befragt wurden, wünschen sich die Konsument*innen dringend Tools, mit denen sie die Vertrauenswürdigkeit digitaler Inhalte überprüfen können. Außerdem besteht ein dringender Bedarf an proaktiven Maßnahmen, um die potenziellen Auswirkungen von Falschinformationen auf die Wahlintegrität anzugehen. Eine große Mehrheit der Befragten (70 Prozent in den USA, 76 Prozent in Großbritannien, 73 Prozent in Frankreich und 70 Prozent in Deutschland) gab an, dass es immer schwieriger wird, zu überprüfen, ob die Inhalte, die sie online konsumieren, vertrauenswürdig sind. Die meisten Befragten (76 Prozent in den USA, 82 Prozent in Großbritannien, 77 Prozent in Frankreich und 74 Prozent in Deutschland) gaben außerdem an, dass es wichtig ist zu wissen, ob die Inhalte, die sie online sehen, von künstlicher Intelligenz erzeugt wurden.

Für eine wirksame Kampagne zur digitalen Aufklärung über die Gefahren von Deepfakes sind zwei Teile erforderlich. Erstens müssen die Menschen verstehen, dass KI-generierte Inhalte dazu verwendet werden können, sie zu täuschen. Wie bei jeder anderen Aufklärungskampagne über die Auswirkungen neuer Technologien muss die Öffentlichkeit verstehen, dass leistungsstarke KI realistische synthetische Inhalte erstellen kann und dass sie beim Betrachten digitaler Inhalte skeptisch sein muss. Zweitens müssen wir die Öffentlichkeit über Tools wie Content Credentials aufklären, damit sie weiß, dass es Möglichkeiten gibt, vertrauenswürdige Inhalte zu erkennen. Es ist an der Zeit, dass alle Beteiligten - Regierung, Industrie, Wissenschaft und Zivilgesellschaft - zusammenkommen und gemeinsam daran arbeiten, die digitale Kompetenz für KI-generierte Inhalte zu stärken.

Schließlich brauchen wir neben technologischen Lösungen zur Provenienz und Aufklärungskampagnen auch politische Lösungen, um sicherzustellen, dass wir gemeinsam das Vertrauen in Online-Inhalte wiederherstellen. Es ist ermutigend zu sehen, dass Regierungen auf der ganzen Welt Maßnahmen zur Authentizität von Inhalten ergreifen. Wir müssen sicherstellen, dass Metadaten zur Herkunft eine Option sind, die überall dort hinzugefügt werden können, wo Inhalte erstellt werden, und die mit den Inhalten mitgenommen werden können, wo immer diese auch landen. Mit den richtigen Ansätzen in den Bereichen Technologie, Politik und Bildung werden wir über die Instrumente verfügen, die uns helfen, den Kampf gegen Deepfakes zu gewinnen. Die heutige Ankündigung mit TikTok ist ein aufregender Moment auf diesem Weg, und wir freuen uns darauf, weiterhin mit allen Beteiligten zusammenzuarbeiten, um die Zukunft vertrauenswürdiger zu gestalten.