Leitfaden zum Aufbau einer Marke.
Der komplette Neuaufbau einer Marke (auch als Markenbildung bezeichnet) ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Die Erstellung einer neuen Marke für ein neues Unternehmen, das Konzipieren einer neuen Marke nach einer Firmenfusion und die Generierung einer neuen Marke für ein bestehendes Unternehmen (Rebranding) ist ein langfristiger und teurer Prozess, der mit viel Rechercheaufwand verbunden ist.
Doch ein starkes Marken-Image ist gleichzeitig die beste Möglichkeit, die gewünschte Reputation bei eurer Zielgruppe zu kultivieren. Der Aufbau einer Marke ist eine große Aufgabe. Sie muss aber nicht kompliziert sein.
Der Aufbau einer Marke erfolgt in diesen zehn Schritten:
- Identifizieren der Zielgruppe.
- Recherche über eure Mitbewerber.
- Definition des Zwecks und der Positionierung eurer Marke.
- Entwicklung der Persönlichkeit und Stimme eurer Marke.
- Erstellung eurer Marken-Story.
- Wahl eines Markennamens.
- Formulieren eines Slogans.
- Design des Looks und Logos eurer Marke.
- Integration eurer Marke in euer Unternehmen.
- Keine Angst vor Rebranding.
Weitere Themen:
- Was ist eine Marke?
- Welche Schritte sind zum Aufbau einer Marke erforderlich?
- Wie baut ihr eine Marke auf?
Was ist eine Marke?
Zu einer Marke gehören verschiedene visuelle Assets, Stile und andere Ressourcen, die gemeinsam ein kohärentes Marken-Image bilden. Zu einer Marke gehören nicht nur das Logo, der Name oder der Slogan, sondern auch alle Elemente, die zur Reputation eines Unternehmens beitragen, z. B. die Tonalität eurer Kommunikation oder der Dresscode eurer Mitarbeitenden. Die verschiedenen Facetten, wie ihr in der Öffentlichkeit wahrgenommen werdet, machen eure Marke aus.
Mit einem starken Marken-Image könnt ihr euch von der Konkurrenz abheben. Wenn es euch gelingt, bei eurer Zielgruppe einen positiven Eindruck zu machen, Leads anzusprechen und bestehende Kundinnen und Kunden zu binden, wird es im Laufe der Zeit einfacher. Wenn eure Kundinnen und Kunden zu Fürsprechenden eurer Marke werden, wird organisches Marketing möglich.
Welche Schritte sind zum Aufbau einer Marke erforderlich?
Markentaktiken gehören meist zu einer von drei Kategorien: Markenstrategie, Markenidentität und Marken-Marketing. Es gibt Überschneidungen, aber auch einige wichtige Unterschiede. Alle drei Kategorien sind erforderlich, um ein starkes Marken-Image zu entwickeln.
Markenstrategie.
Die Markenstrategie umfasst das übergeordnete Konzept der Marke, priorisierte Ziele und entsprechende Pläne. Konsistenz ist für eine starke Marke unverzichtbar, daher ist es besonders wichtig, einen klaren Plan zu erstellen, bevor ihr die Grundlagen definiert.
Überlegt, ob bei der Kommunikation ein professioneller, verbindlicher Tonfall oder ungezwungene Umgangssprache verwendet werden soll. Bestimmt die Demografie eurer Zielgruppe. Diese Faktoren können euch bei den ersten Schritten zum Aufbau eurer Marke helfen.
Markenidentität.
Mit der Identität eurer Marke legt ihr fest, wie ihr die grundlegenden Konzepte in die Praxis umsetzt. Dazu gehören konkrete Aufgaben wie Entscheidungen über die Farbgebung, die Markenbotschaft usw. All diese Elemente sollten gemeinsam verwendet werden, damit eure Zielgruppe eure Marke in den verschiedenen Kontexten und auf den verschiedenen Kanälen erkennen kann.
Marken-Marketing.
Beim Marketing eurer Marke geht es darum, wie ihr eure Strategie und Identität umsetzt, um bestmögliche Ergebnisse für euer Unternehmen zu generieren. Marken-Marketing konzentriert sich auf Fragen wie die Wahl der Social-Media-Plattform für die Zielgruppenansprache und die Aufteilung des Werbebudgets. Diese Fragen sollten von Marketing-Fachleuten beantwortet werden, die sich mit Messaging-Erstellung und der Durchführung von Kampagnen auskennen.
Wie baut ihr eine Marke auf?
Zehn Schritte zum Aufbau einer Marke klingen wahrscheinlich sehr aufwendig. Der Aufwand ist jedoch überschaubar, wenn ihr die Schritte weiter aufgliedert. Hier erfahrt ihr, wie der Aufbau einer Marke in der Praxis abläuft.
1. Identifizieren der Zielgruppe.
Bevor ihr euch Gedanken darüber machen könnt, wie ihr eine Marke entwickelt, müsst ihr festlegen, an wen sich diese Marke richtet. Die genaue Identifizierung der Zielgruppe wird beim Aufbau einer Marke häufig übersprungen. Fakt ist jedoch, dass unterschiedliche Personen von unterschiedlichen Tonalitäten, ästhetischen Aspekten und Markenpersönlichkeiten angesprochen werden. Wenn ihr euch zuerst überlegt, wonach eure Zielgruppe sucht, fällt es euch leichter, eine Marke zu konzipieren, die sie anspricht und erreicht.
Eine einfache Möglichkeit zur Identifizierung eurer Zielgruppe ist die Erstellung von Käuferprofilen (Personas). Ein Käuferprofil ist eine grobe Skizze eines typischen Leads, dem ihr eure Produkte verkaufen wollt. Das Profil sollte grundlegende Eigenschaften umfassen wie Alter, Ort und Einkommen sowie Details wie politische Ansichten, Produkt-Use-Cases sowie verwandte Marken, bei denen diese Personen kaufen. Natürlich werdet ihr eure Zielgruppe im Laufe der Zeit besser kennenlernen, wenn ihr die Marke weiterentwickelt und euren Umsatz steigert.
2. Recherche über eure Mitbewerber.
Mit Recherchen über eure Mitbewerber könnt ihr besser verstehen, wie ihr eine einzigartige Nische kultivieren könnt. Findet eine Möglichkeit, mit den Stärken eurer Mitbewerber mitzuhalten, und konzentriert euch auf Schwächen wie Ineffizienzen und unterversorgte Sektoren.
Untersucht auch weitere Aspekte bei Konkurrenzmarken, z. B. deren Websites, Preise und Tonalität. Starke SEO-Praktiken können über organische Suchen konstanten Webtraffic generieren. Anhand der Websites eurer Mitbewerber bekommt ihr eine Vorstellung davon, welche Themen ihr verwenden solltet. Ihr könnt auch Tools zur Keyword-Recherche nutzen, um Themen zu identifizieren, die von euren Mitbewerbern nicht bedient werden.
Eine Tabelle zur Mitbewerberrecherche (wie in der Abbildung oben) kann euch dabei helfen, eure Erkenntnisse zu priorisieren, und einen klaren Überblick darüber geben, wie euer Unternehmen im Vergleich mit anderen Branchenvertretern abschneidet. Das dient als gute Grundlage für die Suche nach effektiveren Möglichkeiten, eure Marke von den Mitbewerbern zu differenzieren.
3. Definition des Zwecks und der Positionierung eurer Marke.
Überlegt euch, wo eure Marke in eure Branche passt. Beginnt mit einem einzigen Zweck oder einem Leitbild (Mission Statement), das genau ausdrückt, was eure Marke erreichen soll. Das Leitbild ist die Grundlage für andere Branding-Aktivitäten, daher muss es zu eurem Unternehmenskonzept und euren zentralen Werten passen.
Wenn euch die Erstellung eines Leitbilds schwerfällt, versucht, ein paar grundlegende Fragen zu eurem Unternehmen zu beantworten, zum Beispiel:
- Warum gibt es euer Unternehmen?
- Welches Problem kann euer Produkt oder eure Dienstleistung beheben?
- Warum sollten eure Kundinnen und Kunden bei euch und nicht bei einem Mitbewerber kaufen?
Bedenkt dabei, dass das Leitbild vor allem für die interne Abstimmung und nicht für die Marketing-Kampagnen an eure Zielgruppe gedacht ist. Ihr könnt die Marketing-Botschaft zu einem späteren Zeitpunkt erstellen. Verschwendet daher nicht zu viel Zeit mit dem Versuch, ein prägnantes Leitbild zu formulieren.
Der Slogan von Nike lautet zum Beispiel „Just do it“, aber das Leitbild des Unternehmens ist weniger prägnant. Es lautet: „Jeder Sportlerin und jedem Sportler Inspiration und Innovation anbieten“. Mithilfe dieses Ziels könnt ihr alle Aktivitäten eures Unternehmens von Produkt-Design und Entwicklung bis zu Marketing und Vertrieb planen.
4. Entwicklung der Persönlichkeit und Stimme eurer Marke.
Eine der wichtigsten Eigenschaften eurer Marke ist die Persönlichkeit. Damit könnt ihr am einfachsten zeigen, dass euer Unternehmen einzigartig ist. Außerdem wird durch die Persönlichkeit sichergestellt, dass eure Marke die gewünschten Kundinnen und Kunden anspricht.
Bei allen Markenaktivitäten – einschließlich Web-Seiten, Social-Media-Profilen, E-Mails und Produktseiten – sollte die gleiche Sprache verwendet werden. Ganz gleich, wann Kundinnen und Kunden mit eurer Marke interagieren, sie sollten immer die gleiche Stimme eure Marke hören und eure Persönlichkeit sehen. Eure Stimme hängt vor allem von eurer Zielgruppe, eurem Leitbild und der Branche ab. So wird in der Generation Z häufig Umgangssprache verwendet. Daher solltet ihr sie eventuell in eure Markenstimme integrieren, wenn ihr diese Zielgruppe ansprechen möchtet.
Führt Recherchen dazu durch, für welche Persönlichkeit sich eure Zielgruppe interessiert, um euch inspirieren zu lassen. Es gibt fünf grundlegende Aspekte für Markenpersönlichkeiten, die euch bei der Konzeption, Definition und Entwicklung eurer einzigartigen Persönlichkeit helfen können:
- Begeisterung.
- Aufrichtigkeit.
- Wiederstandsfähigkeit.
- Kompetenz.
- Niveau.
Sobald ihr die Persönlichkeit eurer Marke kennt, solltet ihr einen redaktionellen Style Guide entwickeln. Stellt euch eure Marke als reale Person vor und sprecht so, wie diese Person sprechen würde. Legt fest, wie formell oder informell ihr sein wollt, und geht auch auf Details wie Wortwahl ein.
Harley-Davidson verwendet zum Beispiel einen rauen, abenteuerbetonten Ton, den Kundinnen und Kunden mit dieser Marke identifizieren.
5. Erstellung eurer Marken-Story.
Storys sprechen Menschen auf einer persönlichen Ebene an, daher könnt ihr eure Kundinnen und Kunden damit beim Marketing gut erreichen.
Das Buch Building a StoryBrand von Donald Miller gibt einen Überblick darüber, was zu eurer Marken-Story gehören sollte. Sie beginnt mit einer Person – einer Kundin oder einem Kunden – und einem Problem. Die Person trifft einen Ratgeber, von dem sie einen Plan und einen Handlungsaufruf erhält, mit dem sich zukünftige Probleme vermeiden lassen. Wendet diese einfache Formel an, indem ihr eure Marke als Ratgeber und euer einzigartiges Wertversprechen als Plan interpretiert.
- Heldin oder Held. Gebt eurer Kundschaft ein Gesicht, damit sie einen Bezug zu eurer Marke aufbauen kann. Dieser Schritt wird zum großen Teil bei der Definition des Käuferprofils in Schritt 1 getan.
- Problem. Wie bei jeder guten Geschichte sollte viel auf dem Spiel stehen. Analysiert, was eure Kundinnen und Kunden sich wünschen bzw. was sie benötigen. Stellt die praktischen Bedürfnisse heraus, aber vergesst nicht, Emotionen anzusprechen.
- Ratgeber. Zeigt euren Kundinnen und Kunden, warum eure Marke die Lösung für ihr Problem ist. Präsentiert Kundenreferenzen, die die Unterschiede zwischen eurer Marke und der Konkurrenz hervorheben.
- Klimax. Vermittelt euren Kundinnen und Kunden, welche negativen Auswirkungen es haben kann, wenn sie nicht eure Lösung wählen. Präsentiert anschließend euren Call-to-Action.
- Auflösung. Nennt mehrere Versprechen, auf die sich eure Kundinnen und Kunden verlassen können, wenn sie eure Marke wählen. Zeigt auf, wie ihre Entscheidung zum Erfolg führen wird.
Storytelling ist eine gute Ergänzung zu eurem Leitbild. Die Story erklärt, warum eure Marke existiert, und eure Überzeugungen. Sobald ihr eure Story entwickelt habt, integriert sie in eure Anzeigen und Landingpages.
Burt‘s Bees erzählt die eigene Story auf der Seite für Suchergebnisse. Sie basiert auf der Annahme, dass Kundinnen und Kunden Probleme bei der Hautpflege haben und gleichzeitig ihre Gesundheit nicht durch aggressive Chemikalien gefährden möchten. Die Marke bietet anschließend die perfekte Lösung an: natürliche Produkte.
6. Wahl eines Markennamens.
Die Wahl eines Namens für eure Marke ist eine der wichtigsten Entscheidungen. Bei den meisten großen Namen handelt es sich um Abkürzungen oder ein bis zwei Wörter, die einprägsam und leicht zu merken sind.
Es gibt einige einfache Techniken für die Suche nach dem passenden Markennamen:
- Zusammengesetzte Wörter wie Adidas.
- Inspirierende Personen wie Nike, die geflügelte Siegesgöttin der griechischen Mythologie.
- Relevante Wörter oder Phrasen wie Mastercard für eine Kreditkartenmarke.
- Wortkombinationen wie Facebook.
- Modifizierte Wörter wie Tumblr.
Bevor ihr euch für einen bestimmten Namen entscheidet, sucht diesen Namen und ähnliche Varianten davon in Google, um sicherzustellen, dass der Wettbewerb nicht zu groß ist. Wenn der gewählte Name dem Namen eines Mitbewerbers ähnelt, könnte der Traffic von euch an diesen Mitbewerber weggelockt werden.
7. Formulieren eines Slogans.
Ein starker Slogan ist unbezahlbar. Er muss kurz und dennoch deskriptiv sein, sodass ihr ihn problemlos an vielen Stellen positionieren könnt, z. B. in der Bio in Social Media, im Website-Header, in der E-Mail-Signatur usw. Euer Slogan muss kurz, leicht zu merken und mit allen anderen Branding-Maßnahmen konsistent sein. Denn auch ein sehr ansprechender und unvergesslicher Slogan kann eure Kundinnen und Kunden irritieren, wenn er nicht zum restlichen Branding passt.
Außer der Kürze und Wirkung gibt es bei Erstellung eines Slogans keine maßgeblichen Kriterien. Die unten genannten Ansätze können jedoch bei den ersten Schritten helfen.
- Verwendet eine Metapher. Skittles verwendet „Taste the rainbow“ als Metapher für die vielfältigen Geschmacksrichtungen und Farben seiner Dragees.
- Drückt eine Haltung aus. Der von Toyota verwendete Slogan „Let‘s go places“ drückt die Abenteuerlust der Verbraucherinnen und Verbraucher aus, die mit ihren Fahrzeugen die Gegend erkunden.
- Beschreibt eure Tätigkeit. Der Home Depot-Slogan „How doers get more done“ drückt mit wenigen Worten ihr Ziel aus: Heimwerkenden und Handwerkenden die Mittel zum Abschließen ihrer Projekte anzubieten.
- Hebt die Vorteile hervor. Der Rothy-Slogan „Reduce your carbon footprint in style“ zielt auf umweltbewusste Käuferinnen und Käufer ab und nennt zwei Vorteile der Marke: Stil und geringere Umweltbelastung.
- Erstellt einen einprägsamen Reim oder Spruch. Der von Bounty verwendete Slogan „The quicker picker upper“ reimt sich und bewirbt den Claim, Wasser besser zu absorbieren als andere Papiertücher.
Im Gegensatz zum Markennamen kann sich euer Slogan ändern. Wenn ihr mit eurer Zielgruppe interagiert, werdet ihr sehen, welcher Ansatz bei ihr ankommt, und könnt euren Slogan optimieren. Wendy‘s hat den Slogan in den Jahrzehnten der Geschäftstätigkeit bereits mehrmals geändert. Im Jahr 1984 begannen sie mit „Where‘s the beef?“, was sehr erfolgreich war. Sie versuchten es danach mit „Give a little nibble“, was nicht gut ankam. Daher wechselten sie erneut und priesen die Verwendung „niemals gefrorener“ Pattys an.
8. Design des Looks und Logos eurer Marke.
Einer der ersten Eindrücke, den Menschen von eurer Marke haben, ist das Logo. Es ist das Gesicht eurer Marke, deshalb braucht ihr ein gutes Logo.
Ein Logo umfasst verschiedene Grafiken, daher müssen mehrere Aspekte beachtet werden. Eure Farbpalette, die Wahl der Typografie und des Bildmaterials sind drei effektive Design-Elemente bei der Logo-Erstellung.
Farbe.
Die beim Branding verwendeten Farben können auch eine bestimmte Botschaft vermitteln. Achtet bei der Konzeption eures Logos und eurer Marke auf die psychologischen Effekte von Farbe. Macht euch mit der Farbenlehre vertraut, damit eure Marke den gewünschten Eindruck vermittelt und den gewünschten Effekt erzielt.
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Schriftart.
Wählt eine Schriftart, die die Sprache und Persönlichkeit eurer Marke gut widerspiegelt. Schriftarten kommunizieren die Tonalität und Identität einer Marke ebenso wie Farben und Bilder. Fette und breite Schriften implizieren Stärke. Eine Serifenschrift wird häufig mit Autorität assoziiert. Mit einer Schreibschrift lasst ihr Zielgruppen wissen, dass eure Marke eher verspielt ist.
Wenn euer Logo Text enthalten soll, muss er auch dann gut lesbar sein, wenn das Logo auf Plattformen und in Materialien sehr klein oder in nur in Schwarzweiß dargestellt wird.
Bildmaterial.
In Logos werden die nachfolgend genannten Arten von Bildern häufig verwendet. Wählt etwas aus, das zu eurem Unternehmen und euren Marketing-Zielen passt.
- Maskottchen sind meist das Gesicht einer Person oder ein personifiziertes Tier. Bei dieser Art von Logo wird ein Unternehmen durch Vertrautheit vermenschlicht. Ein Beispiel dafür ist das sommersprossige, rothaarige Mädchen mit Zöpfen, das Wendy‘s repräsentiert.
- Embleme sind häufig rund und kombinieren Text mit einem Bild, wie zum Beispiel die Starbucks-Sirene.
- Abstrakte Logos konzentrieren sich auf Form und Farbe statt auf Bedeutung. Letztere entsteht, sobald Verbraucherinnen und Verbraucher die anderen Elemente mit einer Marke assoziieren. Das Google-Logo ist ein gutes Beispiel dafür.
- Monogramme bilden ein Symbol, das aus einem oder mehreren Buchstaben eines Markennamens besteht. Die Luxus-Modemarke Chanel verwendet zum Beispiel die Initialen von Coco Chanel in zwei verschlungenen C.
- Wortmarken enthalten nur den Namen einer Marke ohne weitere Symbole oder Maskottchen. Diese Arten von Logos, wie zum Beispiel Coca Cola, konzentrieren sich auf Typografie und Farbe.
- Symbole sind eine grafische Metapher einer Marke. Das Twitter-Vögelchen steht für den Tweet-Aspekt („zwitschern“) der Social-Media-Plattform. Ein anderes Beispiel ist das Burger King-Symbol, bei dem die Wörter das Fleisch in einem Burger zwischen zwei Brötchenhälften ersetzen.
- Kombinationslogos enthalten mehrere Typen, zum Beispiel Text sowie ein Bild oder Symbol. Diese Form ist für Marken ideal, die das Gefühl haben, dass für ihre Identität beide Logo-Arten wichtig sind. Für einige Zeit bestand das Logo für Domino‘s Pizza aus einer einzigartigen Kombination aus der Wortmarke und dem Symbol.
Wenn eure Marke mit etwas Bestimmtem assoziiert werden soll, lasst euch von einer bekannten Quelle inspirieren und erstellt ein einzigartiges Logo mit großem Wiedererkennungswert. Denkt dabei zum Beispiel an das rote Bullseye einer Zielscheibe, das Verbraucherinnen und Verbraucher in den USA mit Target in Verbindung bringen. Das Logo steht im wahrsten Sinne des Wortes für die Bedeutung des Markennamens („Ziel“).
9. Integration eurer Marke in euer Unternehmen.
Sobald ihr die Grundlage für eure Marke geschaffen habt, müsst ihr sie kohärent in euer gesamtes Unternehmen integrieren.
Erstellt einen Style Guide, um sicherzustellen, dass ihr auf jedem Kanal eine einheitliche Sprache und Präsenz verwendet. Beschreibt, wie eure Marke klingen und welches Look-and-Feel sie vermitteln soll. Die Persönlichkeit eurer Marke sollte in jedem Social-Media-Posting zu erkennen sein, in jeder Marketing-Kampagne und im Design eurer Website.
Warby Parker hat eine kundenorientierte Marke geschaffen, die sich auf ansprechende Erlebnisse konzentriert – sowohl online als auch in den Filialen. Das klare und raffinierte Design deckt alle Aspekte des Unternehmens ab, von den Paketen zum Anprobieren zu Hause bis zur Organisation der Produkte in den Regalen. Die Markensprache ist direkt und zielorientiert. Sie verwendet klare Worte, um die Community zu erreichen und die Vorteile zu erläutern. Dieses konsistente Messaging stellt sicher, dass Kundinnen und Kunden unabhängig von der genutzten Markenplattform ähnliche Erlebnisse erwarten können.
10. Keine Angst vor Rebranding.
Auch wenn Markenkonsistenz für die Stabilität und langfristige Interaktionen wichtig ist, müsst ihr keine Strategien fortsetzen, die nicht funktionieren. Manchmal ist ein Rebranding die beste Möglichkeit, um für eure Verbraucherinnen und Verbraucher weiterhin attraktiv zu bleiben und gleichzeitig neue Zielgruppen zu erreichen.
Bei einem Rebranding kann es um ganz einfache Dinge gehen wie minimale Veränderungen des Logos, aber auch um eine komplette Transformation des Farbschemas, der Tonalität und der Demografie der Zielgruppe. Je nachdem, welches Ziel erreicht werden soll, kann bereits eine kleine Anpassung wie eine andere Schriftart im Logo erhebliche Auswirkungen auf das öffentliche Image haben.
Ein Rebranding sollte vor der Implementierung sorgfältig getestet werden. Beginnt mit der Erfassung von Feedback von bestehenden Kundinnen und Kunden, um deren Wahrnehmung eurer Marke zu verstehen. Eure treue Kundschaft sollte gegenüber potenziellen Leads Priorität haben. Ihr könnt dennoch versuchen, Reaktionen von anderen Gruppen zu erhalten, die eurer neuen Zielgruppe ähneln. Vermeidet es jedoch, eure bestehenden Kundinnen und Kunden abzuschrecken, da sie eure wertvollste Zielgruppe bilden.
Ein Beispiel für ein erfolgreiches Rebranding ist Dunkin‘. Nachdem die Schnellrestaurantkette fast 70 Jahre unter dem Namen Dunkin‘ Donuts firmierte, benannte sich das Unternehmen im Jahr 2019 um. Zuvor hatte es mehr als ein Jahrzehnt den Slogan „America runs on Dunkin‘“ verwendet, sodass die Marke genügend Zeit hatte, die Reaktion der Zielgruppen auf den gekürzten Namen einzuschätzen.
Nach der Ankündigung der Veränderung Ende 2018 wurde Dunkin‘ im Jahr 2020 zu einem Wert von 106,50 US-Dollar pro Aktie frei verkauft – das entspricht einem Anstieg von rund 50 Prozent innerhalb von gerade einmal zwei Jahren. Das ist nur ein Beispiel dafür, wie ein scheinbar kleines Rebranding neue Chancen bieten kann.
Erste Schritte zum Aufbau der Marke.
Beim Aufbau eurer Marke definiert ihr eure Strategie, die Identität und das Marketing und legt damit fest, wie ihr von euren Kundinnen und Kunden wahrgenommen werden möchtet. Dabei geht es nicht nur um ein Element wie euren Namen, sondern um die Kombination aus euren Zielen, Visuals, der Tonalität und euren Kampagnen. Alle diese Elemente tragen dazu bei, dass die Zielgruppe eure Marke wahrnimmt und mit ihr wie gewünscht interagiert.
Wenn euch verschiedene Tools für die Kundeninteraktion zur Verfügung stehen, ist das bereits vor dem Aufbau eurer Marke ein großer Vorteil. Mit effektiven Customer-Experience-Produkten könnt ihr bereits im Voraus besser verstehen, wie ihr auf allen Kanälen mit Kundinnen und Kunden interagieren solltet.
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