Was ist nutzergenerierter Content (UGC)?
Was ist nutzergenerierter Content?
Nutzergenerierter Content (UGC; user-generated content) bezeichnet Inhalte, die Verbraucherinnen und Verbraucher zu Produkten oder Dienstleistungen einer Marke erstellen. Dies können zum Beispiel Social-Media-Postings, schriftliche Bewertungen oder Unboxing-Videos sein. Kundinnen und Kunden, Mitarbeitende oder bezahlte Influencerinnen und Influencer können UGC zu eurer Marke erstellen und diesen auf Produktbewertungs-Websites, in Social Media oder in Foren veröffentlichen.
UGC präsentiert eine Marke normalerweise in einem positiven Licht und zeigt die Vorteile der Produkte oder Dienstleistungen auf. Verbraucherinnen und Verbraucher ziehen UGC in der Regel markeneigenem Content vor, da ersterer authentischer ist. Wenn sich eine ganz normale Person begeistert über eine Marke äußert, liegt der Schluss nahe, dass man selbst auch Freude mit dieser Marke haben wird.
Anfangs war UGC noch vollständig organisch, doch heute nutzen viele Marken bezahlten UGC von Influencerinnen und Influencern.
Unabhängig davon, welche Art von UGC ihr nutzt, spart ihr damit auf jeden Fall Zeit und Geld. Ihr müsst Content nicht intern erstellen – die Zustimmung der Verbraucherin oder des Verbrauchers vorausgesetzt, könnt ihr den UGC in euren eigenen Social-Media-Feeds, in bezahlten Anzeigen, auf Produktseiten etc. nutzen. Wenn ihr einen gebrauchsfertigen Umsatzbeschleuniger für euer Unternehmen möchtet, ist UGC die logische Wahl.
Warum ist nutzergenerierter Content wichtig?
Auch wenn es sich um einen vorübergehenden Trend handeln mag, hat UGC sehr viele Vorteile sowohl für große als auch kleine und mittlere Unternehmen. Daran wird sich so schnell nichts ändern. Wenn eure Marke bisher nicht in UGC investiert, lasst ihr bares Geld liegen.
Diese Marketing-Taktik nimmt Fahrt auf – und dies aus gutem Grund. Mit UGC können Marken Folgendes erreichen:
- Höhere Conversions. UGC ergänzt eure Marketing-Botschaften und Anzeigen um den so wichtigen Social Proof. Tatsächlich führen Kampagnen, die UGC beinhalten, zu 29 % mehr Conversions. Wenn Verbraucherinnen und Verbraucher anderen Verbraucherinnen und Verbrauchern bei der Interaktion mit eurem Produkt zusehen, steigert dies das Vertrauen, was wiederum den Umsatz erhöht.
- Größere Markenloyalität. Möchtet ihr mehr Kundschaft binden? Dann baut UGC in eure Marketing-Kampagnen ein. Über 60 % der Verbraucherinnen und Verbraucher sind loyaler einer Marke gegenüber, die sie zur Fürsprache mit UGC eingeladen hat. Wer UGC für euch erstellt, bleibt eurer Marke also eher treu.
- Vertrauensbildung durch Authentizität. Verbraucherinnen und Verbraucher können abgebrüht sein. Sie nehmen eure Aussagen nicht für bare Münze, da ihr voreingenommen seid. Auf der anderen Seite haben 92 % der Verbraucherinnen und Verbraucher höheres Vertrauen in UGC als in markeneigenen Content. Wenn eine dritte Person eure Marke bewirbt, wirkt dies authentischer auf die Käuferinnen und Käufer.
- Kostenoptimierung. Gebt ihr zu viel Geld für die Content-Produktion aus? Mit UGC könnt ihr erschwinglichen Content im benötigten Umfang produzieren. Bei dieser Strategie fungieren euere Kundinnen und Kunden als Creators für eure Marke. Ihr müsst keine kostspieligen Foto-Shootings bezahlen. Holt einfach die Erlaubnis der Benutzerinnen und Benutzer ein, ihren Content weiterzuverwenden, und schon könnt ihr loslegen. Auf Dauer kann dies eine kostengünstige Methode zur Content-Erstellung sein.
Der schwierigste Teil bei UGC ist der Einstieg. Aber je mehr UGC ihr für eure Marke nutzt, desto höher sind die Chancen, dass noch mehr UGC generiert wird. 64 % der Verbraucherinnen und Verbraucher sagen, sie teilen mit höherer Wahrscheinlichkeit Content zu einer Marke, wenn diese Marke bereits UGC von anderen Verbraucherinnen und Verbrauchern einsetzt.
Arten von nutzergeneriertem Content.
UGC kann unterschiedlichste Formen annehmen. Im Folgenden stellen wir die vier beliebtesten Arten vor:
- Content in Social Media. Käuferinnen und Käufer posten regelmäßig Inhalte über Marken auf Social-Media-Kanälen wie Instagram oder TikTok. Dies sind meist zwanglose Bemerkungen darüber, was sie gerade anhaben, essen oder tun. Bei dieser Art UGC ist der Vorteil für euch, dass er bereits in den Social Media vorhanden ist. Ihr müsst also lediglich den Content noch einmal auf eurer eigenen Seite teilen (natürlich mit Genehmigung der Benutzerin oder des Benutzers).
- Bilder. UGC-Bilder findet ihr in Bewertungen auf Google My Business oder Yelp. Wenn ihr die Zustimmung der jeweiligen Person habt, könnt ihr deren Fotos auf eurer Website, in E-Mail-Kampagnen oder in Social Media wiederverwenden. So könnt ihr mit wenig Aufwand beispielsweise weitere Lifestyle-Fotos eurer Produkte in Aktion erhalten und spart euch das Geld und die Zeit für professionelle Foto-Shootings.
- Videos. Video-UGC auf YouTube ist eine Goldgrube für Marken. Video-UGC ist in der Regel länger und detaillierter, sodass hochwertigere Inhalte möglich werden, die sich mit allen Aspekten eures Angebots befassen. Dies ist ideal, wenn ihr hochpreisige Artikel wie Autos oder Möbel verkauft, bei denen sich die Verbraucherinnen und Verbraucher vor dem Kauf eingehend informieren möchten.
- Blogposts. Bloggerinnen und Blogger erstellen normalerweise Content auf ihren eigenen Websites und teilen diesen dann in Social Media. Sie behandeln meist ein Nischenthema und haben dedizierte Followerinnen und Follower in dieser Nische. Blog-UGC umfasst neben Textinhalten häufig auch Multimedia-Content wie Fotos und Videos, ist also eine wertvolle Quelle für mehrere Arten von UGC auf einmal.
So kommt ihr an UGC.
Mit UGC könnt ihr eure Marketing-Kampagnen ohne großen Zusatzaufwand lebendiger gestalten. Aber der schwierigste Teil bei UGC ist der Einstieg. Wie könnt ihr Menschen davon überzeugen, Inhalte für eure Marke zu erstellen?
Zu Beginn ist mehr Zeit und Aufwand erforderlich, aber die folgenden vier Tipps können euch dabei helfen, mehr nutzergenerierten Content zu erhalten.
1. Erstellt einen individuellen Hashtag für die Marke oder Kampagne.
Hashtag-Kampagnen wie #IceBucketChallenge sind gut geeignet, um UGC zu generieren. Hashtag-basierter UGC ist interaktiv, kann geteilt werden und hat das Potenzial, viral zu gehen. Er ist eine digitale Form von Mundpropaganda, die auf enorme Resonanz stoßen kann, wenn ihr den interaktiven Aspekt richtig angeht. Außerdem ist es wichtig, einen interessanten Hashtag mit Spaßfaktor zu erstellen, den die Menschen gerne teilen.
Hashtag-Kampagnen sind eine clevere Art zur Generierung von UGC, da der gesamte Content für euch organisiert wird. Sucht euch einfach eure Lieblingsinhalte aus, bittet die Urheberin oder den Urheber um Erlaubnis, sie zu verwenden, und teilt sie in euren eigenen Kampagnen.
Eine Beauty-Marke könnte ihre flüssige Foundation beispielsweise mit der Hashtag-Kampagne #MyShadeMyWay bewerben und Make-up-Fans dazu ermuntern, ihre ganz eigenen innovativen Looks zu posten. Außerdem könnte die Marke beliebte Influencerinnen und Influencer für Make-up um ihre Beteiligung bitten, um die Verbreitung weiter zu erhöhen.
2. Startet einen Social-Media-Wettbewerb.
Social-Media-Wettbewerbe sind eine Art von Hashtag-Kampagne, die noch einen Schritt weiter gehen. Dabei bittet ihr Verbraucherinnen und Verbraucher, eigenen UGC zu posten, der sie bei der Verwendung eures Produkts zeigt. Wenn sie diesen Content unter eurem markenbezogenen Hashtag teilen, nehmen sie automatisch an einer Verlosung teil, bei der sie Preise gewinnen können.
Alle Menschen mögen Gratisartikel. Wettbewerbe ermuntern Verbraucherinnen und Verbraucher dazu, aktiv zu werden, um eine Chance auf kostenlose Prämien zu erhalten. Je wertvoller der ausgelobte Preis, desto wahrscheinlicher erregt ihr hohe Aufmerksamkeit für eure Marke.
Ein Sportbekleidungshersteller könnte Athletinnen und Athleten zum Beispiel bitten, ihre eindrucksvollsten Workouts in den Outfits des Unternehmens zu posten, um Merchandise-Artikel im Wert von 2.000 € zu gewinnen.
3. Startet Incentive-basierte Promotions.
Die Erstellung von UGC bedeutet Aufwand. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher erstellen keinen UGC, wenn nichts für sie dabei herausspringt. Deshalb könnt ihr mit Incentive-basierten Promotions mehr UGC erhalten.
Ihr könnt zum Beispiel folgende Incentives anbieten:
- Teilnahme an Wettbewerben
- Gratisprämien für jeden Kauf
- Rabatte
- Treueprogramme und -punkte
- Social-Media-Shoutouts
- Exklusive Rabatt-Codes
Wenn ihr beispielsweise Energy Drinks verkauft, könnt ihr Kundinnen und Kunden, die UGC zum Produkt auf Instagram teilen, eine Gratiskiste eurer neuesten Geschmacksrichtung anbieten. Legt bei diesen Incentives aber unbedingt Fristen und eine maximale Anzahl fest, damit ihr am Ende nicht Tausende von Gratisartikeln verschenken müsst.
4. Richtet ein Repräsentanten-Programm ein.
Wenn ihr mehr UGC von loyaler Kundschaft erhalten möchtet, erstellt ein Repräsentanten-Programm. Der Vorteil besteht darin, dass ihr selbst auswählen könnt, welche Creators ihr in das Programm aufnehmt. Auf diese Weise könnt ihr die hochwertigsten Fotos und Videos verwenden.
Im Gegenzug für den Content solltet ihr den Repräsentantinnen und Repräsentanten exklusive Incentives anbieten. Dies können exklusive Events für Repräsentantinnen und Repräsentanten oder Werbeartikel sein, die sonst nirgends erhältlich sind.
Eine Chips-Marke könnte ihren Repräsentantinnen und Repräsentanten zum Beispiel Incentives wie Snack-Gutscheine anbieten. Oder sie wird richtig kreativ und stellt einen gigantischen Chip exklusiv für Mitglieder des Repräsentanten-Programms her, den sie in Social Media präsentieren können.
Beispiele für nutzergenerierten Content.
UGC ist eine amüsante und unbeschwerte Methode, um Markenaufmerksamkeit zu schaffen. Jede Marke hat ihre eigene Herangehensweise, mit der sie Umsatz durch UGC generieren möchte. Seht euch die folgenden Erfolgsbeispiele für nutzergenerierten Content an, um Inspiration für eure nächste UGC-Kampagne zu erhalten.
Bildnachweis: Everything is Awesome
Coca-Cola: „Share a Coke“.
2011 druckte The Coca-Cola Company die beliebtesten Vornamen auf Etiketten von Coca-Cola-Flaschen. Die Marke ermunterte die Kundschaft dazu, eine Flasche mit dem eigenen Namen zu finden, ein Selfie aufzunehmen und dieses in den Social Media mit dem Hashtag #ShareACoke zu teilen.
Persönliche Anpassung ist eine clevere Methode, um Menschen zu ermuntern, UGC in Social Media zu teilen. Die Coke-Kampagne war kundenfokussiert, kreativ und für die Kundschaft leicht umsetzbar – für die Teilnahme war lediglich ein Selfie erforderlich.
Apple: #ShotOniPhone.
Heute sind iPhone-Fotos allgegenwärtig, doch 2014 setzten Benutzerinnen und Benutzer ihre iPhones nur spärlich zum Fotografieren ein. Apple wollte die Nutzung der iPhone-Kamera forcieren und erstellte deshalb die #ShotOniPhone-Kampagne. Diese UGC-Kampagne ermunterte Amateurfotografinnen und -fotografen dazu, ihre schönsten iPhone-Schnappschüsse in Social Media zu teilen.
Dies sorgte nicht nur für wachsendes Vertrauen in die Kameratechnologie von Apple, sondern generierte auch weit über 24 Millionen Instagram-Mentions für die Marke. Die Apple-Kampagne zeigte, wie das Produkt von ganz normalen Menschen genutzt wurde, was mehr Einkäuferinnen und Einkäufer dazu ermunterte, das iPhone zu nutzen.
ASOS: #AsSeenOnMe.
ASOS fügte seiner Website 2014 den Bereich As Seen On Me hinzu. Die Marke erstellte den Hashtag #AsSeenOnMe, um einen Feed genehmigter Bilder bestehend aus ASOS-Lifestyle-Fotos von Instagram zu generieren.
Dank dieses Hashtag-Feeds konnte ASOS problemlos Alltagsbilder beziehen, auf denen ganz normale Menschen die markeneigene Kleidung trugen. Da jeder an der Kampagne teilnehmen konnte, waren alle Kundinnen und Kunden gleichzeitig potenzielle Creators von gebrauchsfertigem Content.
Doritos: Legion of the Bold.
2015 erstellte Doritos eine Website unter dem Namen „Legion of the Bold“, auf der von der Marke genehmigte Bilder für die öffentliche Nutzung bereitgestellt wurden. Verbraucherinnen und Verbraucher konnten mit den Kreativ-Assets ihre eigenen wunderbar schrägen Inhalte mit Doritos-Bezug erstellen, was eine Welle viraler Memes in Gang setzte. Die Kampagne war tatsächlich so erfolgreich, dass sie noch immer auf dem Doritos-Portal Legion of Creators live ist.
Doritos ermunterte zur Erstellung von UGC, indem die Marke ihrer Zielgruppe bessere Ressourcen zur Content-Erstellung bereitstellte. So hatte sie eine gewisse Kontrolle über den Prozess der Content-Erstellung, gab den Creators aber genügend Freiraum für ihre eigene Kreativität.
Conversions mit UGC steigern.
Mit UGC können Marken Conversions steigern, die Loyalität erhöhen, Vertrauen aufbauen und die Kosten senken. Wenn ihr euch entschieden habt, UGC in eure Marketing-Strategie zu integrieren, entwickelt einen Plan, wie ihr am besten Content zusammentragen könnt – über Hashtag-Kampagnen, Wettbewerbe, Incentives oder Repräsentanten-Programme.
Es kann aber schwierig sein, UGC im benötigten Umfang einzusetzen. Hier kann euch Adobe Experience Manager helfen. Experience Manager führt Asset-Management und Content-Management an einem Ort zusammen.
Ihr könnt die Content-Erstellung beschleunigen und eure Website stets aktuell halten, indem ihr UGC aus Social-Media-Kanälen importiert. Aktualisiert nutzergenerierte Inhalte manuell oder definiert Moderationsregeln, um einen kontinuierlichen Strom von authentischen, hochwertigen Informationen zu erzeugen. Mit Experience Manager findet ihr vertrauenswürdigen Content, könnt entscheiden, welche Elemente ihr verwenden möchtet, und den Content direkt importieren. Dadurch spart ihr Zeit und könnt eurer Kundschaft zugleich ansprechendere Erlebnisse bereitstellen.
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