Was sind OKRs? OKR-Prozesse und Best Practices erklärt.

Adobe Experience Cloud-Team

05-12-2025

Eine Frau sitzt draußen. Overlays zeigen Aktualisierungen zur Zielausrichtung, einschließlich Projektfortschrittsstatus. Die zweite Overlay zeigt die OKR-Ziele eins und zwei.

In den 2010er Jahren entwickelte und popularisierte der Investor John Doerr eine neue Methode für Firmen, ihre Ziele zu erreichen: OKRs (Objectives and Key Results).

Neben der Definition des Ziels und der Roadmap dorthin zielen OKRs darauf ab, die Anstrengungen von Einzelpersonen und Teams auf übergeordnete Geschäftsziele auszurichten und dafür zu sorgen, dass alle den Fokus auf dasselbe richten – den Erfolg.

Werden OKRs korrekt implementiert, können sie Mitarbeitenden auf allen Ebenen eines Unternehmens helfen, sich auf dieselben wichtigen Probleme zu fokussieren, die Performance und Ergebnisse voranzubringen und durchgängig Transparenz und Rechenschaftspflicht sicherzustellen.

Im Folgenden erläutern wir, wie OKRs im Detail funktionieren – und helfen euch, sie in eurem Unternehmen anzuwenden.

Inhalt:

Was ist OKR?

Objectives und Key Results (OKRs bzw. Ziele und Schlüsselergebnisse) bieten ein einfaches, aber leistungsstarkes Framework zur Zielsetzung, das einen wichtigen Ansatz für Wachstum und hohe Performance in Firmen darstellen kann.

OKRs können Unternehmen dabei helfen zu verstehen, was sie erreichen wollen (Ziele) und wie sie den Erfolg messen werden (Schlüsselergebnisse). Richtig angewendet kann dies ein effektives Tool sein, um alle in der Firma auf wichtige, messbare Ziele auszurichten und einzubinden.

OKRs wurden entwickelt, um in einem Unternehmen Klarheit zu schaffen und Mitarbeitende auf allen Ebenen mit den wichtigsten Geschäftszielen zu verbinden. Sie zielen darauf ab, herausfordernde, kollaborative Ziele mit definierbaren Ergebnissen zu setzen.

Wie OKR-Pionier John Doerr in einem Interview mit der Harvard Business Review erklärte: „Das Ziel ist, was ich erreicht haben möchte. Die wichtigsten Ergebnisse sind die messbaren Schritte, mit denen ich das Ziel erreiche. Die Ziele sind in der Regel langlebiger. Sie sind kühn und ambitioniert. Die wichtigsten Ergebnisse sind aggressiv, aber immer messbar, zeitlich terminiert und in ihrer Anzahl begrenzt.“

Eine kurze Geschichte der OKRs.

Die Geschichte der OKRs umfasst ein „Who’s Who“ der amerikanischen Unternehmensgeschichte.

Welche Vorteile bieten OKRs?

Als System und Methodik zur Zielsetzung im Management sind OKRs darauf ausgelegt, die Anstrengungen aller auf die wichtigsten Prioritäten zu fokussieren und die Arbeit der Mitarbeitenden mit dem zu verbinden, was im Unternehmen wirklich zählt.

Die weit verbreitete Nutzung von OKRs lässt sich auf fünf zentrale Vorteile zurückführen, die John Doerr als F.A.C.T.S. bezeichnet (Focus, Alignment, Commitment, Tracking und Stretching).

Symbole, die Fokus, Ausrichtung, Verpflichtung, Tracking und Herausforderung darstellen.

Diese werden wie folgt aufgeschlüsselt:

Ein weiterer Vorteil ist die Agilität. OKRs unterscheiden sich von anderen Methoden zur Zielsetzung dadurch, dass sie nicht in Stein gemeißelt sind. Da OKRs typischerweise den Fokus auf kurzfristige Zielzeiträume und breit gefasste Ziele legen, können sie sich agil an die Bedürfnisse des Unternehmens anpassen.

Die OKR-Formel — Definition von Zielen und Schlüsselergebnissen.

Wenn es darum geht, den Ansatz in einfachen Worten zu definieren:

John Doerrs Formel ist ein guter Ausgangspunkt:

„Ich werde ‚X‘ (Ziel) erreichen, gemessen an ‚Y‘ (Schlüssel-Ergebnis).“

Mit dieser Formel können die Ziele eurer Firma für das Quartal oder Jahr festgelegt werden. Sie werden anhand von Schlüssel-Ergebnissen gemessen. Diese sollten klar, ehrgeizig und inspirierend sein, damit Mitarbeitende auf allen Ebenen die primären Unternehmensziele verstehen und sich mit ihnen identifizieren.

Sobald ihr die Ziele und Schlüsselergebnisse für einen bestimmten Zeitraum – zum Beispiel jährlich – festgelegt habt, solltet ihr beginnen, darüber nachzudenken, wie ihr diese auf euer Unternehmen abstimmen könnt. Für größere Firmen ist dies naturgemäß eine Herausforderung, da verschiedene Teams unterschiedliche Prioritäten und Arbeitsweisen haben.

Hier kommen die „kaskadierenden OKRs“ ins Spiel – der Prozess, bei dem umfangreichere, unternehmensweite wichtige Ergebnisse in kleinere, teamspezifische Ergebnisse aufgeschlüsselt werden. Im Allgemeinen wird dies einem Prozess wie diesem folgen:

Um zu verhindern, dass der Prozess als zu „Top-down“ oder zu vorschreibend wahrgenommen wird, empfiehlt Doerr, dass Mitarbeitende auf allen Ebenen ihre eigenen Schlüsselergebnisse formulieren, damit sie in den Prozess eingebunden sind und Verantwortung dafür übernehmen.

Arten von OKRs und ihre Anwendungen.

Grundsätzlich lassen sich OKRs in drei grundlegende Kategorien einteilen – Lern-OKRs, verpflichtende OKRs und ambitionierte OKRs – sowie in verschiedene Varianten, die beeinflussen, wie OKRs auf eine Geschäftsstruktur angewendet werden.

Symbole für verschiedene Arten von OKRs und deren Anwendungen.

Lasst uns diese Punkte genauer aufschlüsseln.

Lern-OKRs (Learning OKRs).

Lern-OKRs setzen den Schwerpunkt auf das Aneignen neuer Kenntnisse oder Fähigkeiten und fördern Experimente sowie kontinuierliche Verbesserungen, anstatt auf vorgegebene Ziele zu fokussieren. Sie sind wertvoll, um neue Ansätze zu erkunden, die wiederum zukünftige OKRs beeinflussen können.

Verpflichtende OKRs (Committed OKRs) vs. ambitionierte OKRs (Aspirational OKRs).

Verpflichtende OKRs stellen feste Verpflichtungen dar, die am Ende des Zyklus anhand einer vordefinierten Kennzahl als erfüllt gelten. Ambitionierte OKRs, die manchmal auch als "Stretch-Ziele" oder "Moonshot-Ziele" bezeichnet werden, sind ambitionierte Ziele, die Grenzen austesten, auch wenn eine vollständige Zielerreichung nicht garantiert ist.

Top-down-OKRs vs. Bottom-up-OKRs.

Top-down-OKRs bedeuten die Ausrichtung von Teams auf übergeordnete Ziele. Im Gegensatz dazu entstehen Bottom-up-OKRs auf operativer Ebene durch Teams und Einzelpersonen, fördern Kreativität und Eigenverantwortung und sind dennoch mit der übergeordneten Strategie der Firma abgestimmt.

Persönliche OKRs.

Das OKR-Framework ist nicht auf berufliche Kontexte beschränkt. Persönliche OKRs ermöglichen es Einzelpersonen, die gleichen Prinzipien auf persönliche Ziele zu übertragen und unterstützen so die persönliche Weiterentwicklung sowie die Ausrichtung persönlicher Ziele an beruflichen Zielsetzungen.

Projektbasierte OKRs.

Projektbasierte OKRs gewährleisten die Ausrichtung spezifischer Projektziele auf übergeordnete Unternehmensziele. Dadurch wird gewährleistet, dass einzelne Projekte zur übergeordneten strategischen Ausrichtung der Firma beitragen.

Quartals-OKRs, Jahres-OKRs oder rollierende OKRs.

Der Zeitraum für OKRs ist flexibel und richtet sich nach den Bedürfnissen der Organisation. Quartals-OKRs sorgen für kurzfristigen Fokus, Jahres-OKRs geben langfristige Orientierung, und rollierende OKRs ermöglichen eine kontinuierliche Prüfung und Anpassung.

Funktionsübergreifende OKRs.

Funktionsübergreifende OKRs umfassen mehrere Abteilungen oder Teams, die auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten, Silos aufbrechen und die bereichsübergreifende Abstimmung und Zusammenarbeit fördern.

OKR-Beispiele.

OKRs können von Unternehmen zu Unternehmen variieren. Hier sind einige Beispiele aus verschiedenen Branchen, die euch als Inspiration für eure eigenen OKRs dienen können:

Ziel des Vertriebs-Teams: eine neue Kunden-Community starten.

Wichtige Ergebnisse:

Community-Management-Ziel: Unsere Community bei Branchenexpertinnen und -experten und Vordenkern und Vordenkerinnen bekannt machen.

Wichtige Ergebnisse:

CEO-Ziel: Unser Geschäft ausbauen.

Wichtige Ergebnisse:

PR- und Analystenziel: starke Beziehungen aufbauen.

Wichtige Ergebnisse:

Partner-Marketing-Ziel: Aufbau einer Community von Partnern und Wiederverkäufern (MQLs).

Wichtige Ergebnisse:

Top-Firmenziel: Ausbau unseres globalen Unternehmensgeschäfts.

Wichtige Ergebnisse:

Ziel im Bereich Demand Generation: Unsere Kundenakquise optimieren.

Wichtige Ergebnisse:

Weitere Informationen zu OKR-Vorlagen.

Was ist der Unterschied zwischen OKR und KPI?

OKRs und KPIs (Leistungskennzahlen) sind in gewissem Maße miteinander verwandt, aber es gibt wichtige Unterschiede zwischen ihnen.

Entscheidend ist, dass KPIs Teil von OKRs sind. Durch die Einbindung konkreter, umsetzbarer Kennzahlen passen KPIs nahtlos zu den Schlüsselergebnissen.

Wie man OKRs effektiv implementiert und verwaltet.

Um OKRs erfolgreich zu implementieren, ist ein Engagement für kontinuierliche Verbesserung sowie ein strukturierter Ansatz erforderlich.

Wir gehen nun jede Phase Schritt für Schritt durch – vom Festlegen der Ziele und Definieren der Schlüsselergebnisse bis hin zur Überprüfung, Anpassung und darüber hinaus.

Effektive Ziele setzen.

Den Grundstein aller guten OKRs legt ein wirkungsvolles, klares Ziel.

Ziele sollten wie folgt sein:

Drei Beispiele für gut formulierte Ziele.

Definition von messbaren Schlüsselergebnissen.

Key Results (KR), also wchtige Ergebnisse, sind messbare Schritte, die den Fortschritt bei der Erreichung eines Ziels aufzeigen. Effektive KRs folgen oft der SMART-Formel:

Beispiele für quantitative und qualitative Schlüsselergebnisse.

Jedes KR sollte einen klar festgelegten Verantwortlichen haben, der für das Tracking des Fortschritts und die Sicherstellung der Verantwortlichkeit zuständig ist. Diese Person ist dafür verantwortlich, den Fortschritt des KR zu aktualisieren und über dessen Status zu berichten.

Festlegung einer Überprüfungsfrequenz für OKRs.

Regelmäßige Check-ins und Fortschrittsüberprüfungen sind unerlässlich, um die Dynamik aufrechtzuerhalten und notwendige Anpassungen vorzunehmen. Dies umfasst:

Im gesamten Quartal solltet ihr regelmäßige Check-ins mit euren Mitarbeitenden durchführen, um den gemessenen Fortschritt im Blick zu behalten. Es ist wichtig, eure OKRs im Einklang mit den Top-Firmenprioritäten festzulegen, um sicherzustellen, dass ihr auf die richtigen Ziele hinarbeitet.

Die Aufrechterhaltung von Sichtbarkeit, Abstimmung und Fortschritt bei euren OKRs wird entscheidend für den Erfolg sein. Die Nutzung eines Systems wie Adobe Workfront sorgt dafür, dass eure OKRs strategisch auf die laufenden Arbeiten abgestimmt bleiben, was die Bereitstellung von Zielen beschleunigt und Ergebnisse voranbringt.

OKRs vs. andere Zielsetzungsmethoden.

Wenn ihr denkt, dass OKRs für euch oder euer Unternehmen nicht geeignet sind, stehen euch viele weitere Möglichkeiten zur Zielsetzung zur Verfügung.

OKRs vs. MBOs (Management by Objectives bzw. Management nach Zielen).

Der Hauptunterschied zwischen OKRs und MBOs liegt im Umfang. OKRs legen den Fokus auf anspruchsvolle, ehrgeizige Ziele mit messbaren Ergebnissen, die das gesamte Unternehmen betreffen. MBOs hingegen konzentrieren sich darauf, spezifischere Ziele auf Basis der individuellen Performance festzulegen und zu verwalten.

MBOs sind auch weniger flexibel gegenüber Veränderungen, während OKRs leicht anpassbar sind. Ein Großteil dieser Flexibilität hängt vom Rhythmus ab — OKRs setzen auf Quartalsziele und regelmäßige Check-ins, während MBOs meist einen jährlichen Zyklus haben.

OKRs vs. SMART-Ziele.

Zwar enthalten sowohl OKR- als auch SMART-Ziele spezifische, messbare Elemente, doch haben sie jeweils unterschiedliche Schwerpunkte. OKRs priorisieren ambitionierte, qualitative Ziele mit messbaren Schlüsselergebnissen. Das fördert Ehrgeiz und Ausrichtung.

SMART-Ziele hingegen legen den Fokus auf konkrete, erreichbare und nachverfolgbare Ziele, ohne einen solchen ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen.

OKRs vs. KPIs (Leistungskennzahlen).

KPIs sind Kennzahlen, mit denen die Performance anhand vordefinierter Ziele nachverfolgt wird. Auch wenn einige KPIs manchmal als wichtige Ergebnisse innerhalb eines OKR-Frameworks dienen können, sind die beiden nicht austauschbar.

KPIs messen in erster Linie die Performance und die betriebliche Effizienz. OKRs sind umfassender und bringen strategische Veränderungen mit ehrgeizigen Ergebnissen voran.

OKRs vs. Balanced Scorecard.

Die Balanced Scorecard bietet ein umfassenderes Framework für strategische Planung und Performance-Management, indem sie finanzielle, Kunden-, interne Prozess- sowie Lern- und Wachstumsperspektiven berücksichtigt. OKRs sind zwar mit der Balanced Scorecard kompatibel, bieten jedoch einen fokussierteren und praxisnahen Ansatz für die Zielsetzung und Tracking innerhalb eines bestimmten Zeitraums.

Die Balanced Scorecard bietet eine ganzheitliche Ansicht der organisatorischen Performance, während OKRs den Fokus auf das Erreichen spezifischer, messbarer Ziele legen.

Häufige OKR-Fehler und wie man sie vermeidet.

Hier sind einige typische Fallstricke, die ihr bei der Verwendung von OKRs vermeiden solltet.

Grafik mit Symbolen, die häufige Fehler bei OKRs darstellen.

Erste Schritte mit OKRs.

Bei effektiver Nutzung kann das OKR-System dazu beitragen, Geschäftsabläufe effektiver, effizienter und mit hoher Performance zu gestalten – und es sorgt für Klarheit und Verantwortlichkeit für alle in der Firma.

Adobe Workfront verfügt über alle Tools und Ressourcen, die ihr für die effektive Erstellung und das Tracking von OKRs benötigt. Informiert euch noch heute und legt mit eurem Unternehmen los.

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