Die Produkt-Manager-Rolle mit ihren Aufgaben und Fähigkeiten.
Ihr habt wahrscheinlich schon mit Projekt-Managerinnen und -Managern gearbeitet, wisst aber möglicherweise nicht, was Produkt-Managerinnen und -Manager tun. Die beiden Begriffe klingen ähnlich. Es handelt sich dabei aber um zwei unterschiedliche Rollen, die Führungskräfte und Unternehmensbesitzerinnen und -besitzer kennen sollten.
Die Produkt-Manager-Rolle ist eine schnell wachsende Position, die in vielen technikbasierten Unternehmen immer wichtiger wird. Produkt-Managerinnen und -Manager haben verschiedene Aufgaben. Dazu gehören die Unterstützung der Produktentwicklung, ein Team-übergreifendes Verständnis von Produktfortschritt und -funktionalität sowie die Analyse der Kundenanforderungen.
Produkt-Managerinnen und -Manager sorgen dafür, dass eure Geschäfte reibungsloser laufen. Lest weiter, um mehr über die Produkt-Manager-Rolle, ihre Aufgaben sowie die Fähigkeiten zu erfahren, die erfolgreiche Produkt-Managerinnen und -Manager nutzen.
Themen in diesem Artikel:
- Was sind Produkt-Managerinnen und -Manager?
- Arten von Produkt-Managerinnen und -Managern
- Welche Aufgaben haben Produkt-Managerinnen und -Manager?
- Fähigkeiten der Produkt-Manager-Rolle
- So werdet ihr bessere Produkt-Managerinnen und -Manager
Was sind Produkt-Managerinnen und -Manager?
Produkt-Managerinnen und -Manager nehmen eine Führungsrolle bei der Entwicklung und Verwaltung von Produkten ein. Sie stimmen Geschäftsstrategien mit Kundenanforderungen ab, um Produkte zu entwickeln, die dem Bedarf auf dem Markt gerecht werden. Das beinhaltet die Schaffung einer langfristigen Vision für das Produkt, seine Funktionen und zukünftige Leistungsmerkmale.
Außerdem sind erfolgreiche Produkt-Managerinnen und -Manager für Folgendes verantwortlich:
- Verfolgen sich verändernder Kundenbedürfnisse und -erwartungen
- Zusammenarbeit mit verschiedenen Stakeholdern, z. B. Engineering und Entwicklung
- Verwaltung von Vision und Zielen eines Produkts
Wenn ihr noch nie von Produkt-Managerinnen und -Managern gehört habt, hat das einen guten Grund. In der Vergangenheit war das keine besonders wichtige Rolle. Produkt-Management selbst gibt es seit den 1930er-Jahren, die Produkt-Manager-Rolle hat sich jedoch erst in den 2010er-Jahren durchgesetzt.
In einem Umfeld, in dem funktionsübergreifende Teams und Technologie von großer Bedeutung sind, erkannten Unternehmen, dass sie eine Rolle benötigten, die sowohl strategische als auch taktische Geschäftsbereiche abdeckte. Für Absolventinnen und Absolventen der Harvard Business School und andere MBAs sind Produkt-Managerinnen und -Manager eine immer begehrtere Position. So überrascht es nicht, dass viele Tech-Unternehmen solches Personal in ihre Führungs-Teams integrieren möchten.
Da es sich um eine besonders fluide, funktionsübergreifende Rolle handelt, gibt es verschiedene Arten von Produkt-Managerinnen und -Managern.
Arten von Produkt-Managerinnen und -Managern.
Jedes Unternehmen kann eine eigene Version der Produkt-Manager-Position entwickeln. Je größer ein Unternehmen ist, desto mehr dieser Rollen wird es wahrscheinlich benötigen. Produkt-Managerinnen und -Manager unterscheiden sich in Bezug auf Plattformen, ideale Kundenprofile, Produktlebenszyklus, Vertriebsmodell und andere Aspekte.
Zwar ist jedes Unternehmen einzigartig, doch findet ihr im Folgenden die fünf häufigsten Arten von Produkt-Managerinnen und -Managern:
- Product Manager. Product Manager sind von Anfang bis Ende für den gesamten Produktlebenszyklus verantwortlich. Sie kümmern sich vor allem um Produktkonzepte und geben Projekte dann an die Product Owner ab, die das Projekt ausführen. Product Manager arbeiten mit internen und externen Stakeholdern zusammen. Das heißt, dass sie mit verschiedenen Menschen kooperieren müssen. Zudem sind sie für die Produktvision verantwortlich, was Erfolgsmetriken, ROI und Event-Marketing beinhaltet.
- Product Owner. Product Owner spezialisieren sich auf die Entwicklung und Umsetzung des Produkts. Es handelt sich dabei um eine nach innen gerichtete Rolle, die mit Entwicklungs- und Design-Personal sowie dem bzw. der Produkt-Manager/in zusammenarbeitet. Product Owner sehen sich außerdem das Produkt-Backlog an, um zu ermitteln, was das Team als Nächstes entwickeln soll.
- Growth Product Manager. Growth Product Manager arbeiten zusammen mit dem Führungs-Team, Vertrieb, Marketing und Accounting an der Verbesserung von Produkt-KPIs. Sie beschäftigen sich vor allem mit Umsatz, Lebenszeitwert und Kundenbindung.
- Technical Product Manager. Technical Product Manager kümmern sich um Spezifikationen und Funktionen von Produkten. Es handelt sich dabei um eine technische Rolle, die eng mit Engineering- und Entwicklungs-Teams zusammenarbeitet.
- Platform Product Manager. Platform Product Manager betrachten die übergeordnete Software-Plattform eines Unternehmens. Sie sind überwiegend für die Optimierung der Produktplattform und die Verbesserung des Anwendererlebnisses zuständig.
Welche Aufgaben haben Produkt-Managerinnen und -Manager?
Da es verschiedene Arten von Produkt-Managerinnen und -Managern gibt, übernehmen sie vielfältige Aufgaben. Auf übergeordneter Ebene sind sie für Bereiche wie Produktstrategie, Produktfreigaben, neue Produktideen, Priorisierung bestimmter Leistungsmerkmale und Analyse des Produktfortschritts verantwortlich.
Werfen wir nun einen Blick auf sechs praktische Aufgaben im Produkt-Management.
1. Entwicklung der Vision für ein Produkt.
Ohne eine Vision sind Produkte nicht erfolgreich. Managerinnen und Manager übernehmen die Erarbeitung einer übergeordneten Vision für die Entwicklung eines Produkts und sorgen für die Koordination anderer Stakeholder bezüglich der Vision.
Das bedeutet, dass Produkt-Managerinnen und -Manager jedes Produkt (und jedes Leistungsmerkmal) auf eine geschäftliche Initiative abstimmen müssen, um zu erklären, warum das Team entwickelt, was es entwickelt. Das erfordert eine Priorisierung einzelner Produkte und Leistungsmerkmale gegenüber anderen, damit sich Zeit und Ressourcen des Unternehmens optimal nutzen lassen.
2. Verständnis des Bedarfs von Anwenderinnen und Anwendern sowie Kundinnen und Kunden.
Da Produkt-Managerinnen und -Manager sowohl an interne als auch externe Stakeholder berichten, müssen sie sich gut mit Kundenanforderungen auskennen. Produkt-Managerinnen und -Manager sind für Folgendes verantwortlich:
- Interpretieren von Kunden- oder Benutzeranforderungen
- Ermitteln, welche Produkte einzelnen Anforderungen gerecht werden
- Anpassen der Strategie an den jeweiligen Benutzerbedarf
Das kann es erfordern, mit Kundschaft persönlich bzw. in Fokusgruppen zu sprechen. Außerdem können sich Produkt-Managerinnen und -Manager Support-Tickets, Transkripte von Telefonaten und Kundenrezensionen ansehen, um sich ein aktuelles Bild zu machen.
3. Ausführung von Marktanalysen zur Konkurrenz.
Wahrscheinlich steht euer Unternehmen in Konkurrenz zu anderen Tech-Firmen, was Abonnentinnen und Abonnenten bzw. Kundinnen und Kunden angeht. Das ist nicht ungewöhnlich. Es ist aber wichtig, dass Produkt-Managerinnen und -Manager andere Lösungen, die bereits auf dem Markt sind, kennen und verstehen.
Produkt-Managerinnen und -Manager führen nicht nur Wettbewerbsanalysen, sondern auch SWAT-Analysen (zu Stärken, Schwächen, Chancen und Gefahren) durch, um sicherzustellen, dass das Produkt allen potenziellen Hürden und Faktoren gerecht wird.
4. Evaluierung und Priorisierung von Ideen und Funktionen.
Euer Personal hat viele Ideen. Welche der Ideen aber sollen gleich implementiert werden – und welche sollen warten?
Produkt-Managerinnen und -Manager entscheiden darüber, welche Funktionen für Kundschaft gerade am wertvollsten sind. Das ist jedoch nicht der einzige Aspekt, den sie beachten müssen. Zudem untersuchen Produkt-Managerinnen und -Manager, welche Ideen und Funktionen:
- Lohnenswert sind
- Umsetzbar sind
- Der ursprünglichen Vision des Produkts gerecht werden
5. Entwicklung strategischer Roadmaps.
Strategien sind wichtig, doch geben Produkt-Managerinnen und -Manager nicht einfach nur eine allgemeine Strategie vor. Sie übernehmen darüber hinaus die Entwicklung von Roadmaps mit genauen Zielen und Meilensteinen zum Erreichen der Vision.
Produkt-Managerinnen und -Manager sind somit für folgende Aufgaben zuständig:
- Festlegen von Zielen
- Festlegen von Veröffentlichungsdaten
- Erarbeiten eines Plans für Produkteinführungen
- Erarbeiten einer Roadmap zur Entwicklung oder Verbesserung des Produkts
6. Reporting zu den Ergebnissen.
Produktstrategien sind nur dann nützlich, wenn sie auch effektiv sind. Produkt-Managerinnen und -Manager sind dafür verantwortlich, die Ergebnisse ihrer Strategien zu analysieren und die Strategien ggf. anzupassen.
Zwar werden Reports von verschiedenen Stakeholdern benötigt, doch können Produkt-Managerinnen und -Manager genaue Analysen durchführen zu:
- Fortschritt und Fristen bei der Produktentwicklung
- Nutzung von Funktionen durch Kundinnen und Kunden
- Effizienz der einzelnen Teams und beitragenden Stakeholder
Wenn das Team ermittelt, dass Produkt-KPIs unzureichend sind, müssen Produkt-Managerinnen und -Manager, die für die Anpassung der Produktvision zuständig sind, zurück ans Reißbrett.
7. Team-übergreifende Kommunikation.
Kommunikation ist extrem wichtig, kann bei schlechter Durchführung aber zu vielen Missverständnissen führen. Produkt-Managerinnen und -Manager müssen also gut kommunizieren können – das ist eine ihrer bedeutendsten Aufgaben.
Produkt-Managerinnen und -Manager müssen auf allen Ebenen eines Unternehmens effektiv kommunizieren können. Sie müssen dazu in der Lage sein, mit Menschen zu kommunizieren, die unterschiedliche Kenntnis- und Erfahrungsstände haben und verschiedene Beteiligungsgrade am Produkt aufweisen.
Da Produkt-Managerinnen und -Manager eine auf Kundschaft gerichtete Rolle innehaben, müssen sie außerdem gut mit externen Stakeholdern kommunizieren können.
Fähigkeiten der Produkt-Manager-Rolle.
Produkt-Managerinnen und -Manager benötigen auf jeden Fall technische Fähigkeiten. Da es sich um eine fluide Rolle handelt, die Zusammenarbeit umfasst, sind Soft Skills aber ebenso wichtig.
Gute Produkt-Managerinnen und -Manager verfügen über verschiedene wertvolle Soft Skills, darunter:
- Effektive Kommunikation. Produkt-Managerinnen und -Manager führen Menschen und Ideen zusammen. Wenn sie aber nicht effektiv kommunizieren, gehen sie das Risiko ein, ihre strategische Vision ungenügend zu vermitteln. Das kann negative Folgen für die Ziele des Unternehmens haben. Produkt-Managerinnen und -Manager müssen sich wohl dabei fühlen, vor vielen Menschen zu sprechen, und präzise, klare E-Mails verfassen, damit ihre Teams sie genau verstehen.
- Kenntnis der Produktlandschaft. Was ist bei Kundschaft gerade beliebt? Welche Lösungen gibt es bereits auf dem Markt? Produkt-Managerinnen und -Manager müssen die ganze Branche im Auge haben. Erfahrene Produkt-Managerinnen und -Manager lesen Branchen-News und nehmen an Konferenzen teil, um zu erfahren, welche neuen Produkte auf den Markt kommen.
- Priorisierung von Ideen. Euer Team kann nicht alle guten Ideen auf einmal umsetzen. Produkt-Managerinnen und -Manager wählen die besten, effektivsten Ideen aus. Sie müssen nicht nur die Ideen ermitteln, die positive Ergebnisse liefern werden, sondern sich auch jene Ideen ansehen, die ggf. weniger erfolgreich sein werden. Das erfordert Voraussicht.
- Fähigkeit zur Unterstützung von Teams, damit sie unabhängig agieren können. Produkt-Managerinnen und -Manager arbeiten mit verschiedenen Teams zusammen. Sie übernehmen von allen Aufgaben ein bisschen, können aber nicht alles selbst erledigen. Sie sollten wissen, wie sie Personal dazu bringen können, bei Projekten die Initiative zu übernehmen, damit am Ende alle erfolgreich sind.
- Fähigkeiten bei der Beilegung von Konflikten zwischen Stakeholdern. Konflikte sind in Unternehmen unvermeidlich. Produkt-Managerinnen und -Manager sollten wissen, wie sie Kompromisse zwischen Stakeholdern finden können, während die Kommunikation ruhig, respektvoll und produktiv bleibt.
- Fähigkeit, auch ohne direkte Autorität als Führungskraft zu handeln. Produkt-Managerinnen und -Manager müssen die Kunst des Delegierens und Motivierens beherrschen und Teams für ihre zugewiesenen Aufgaben zur Verantwortung ziehen.
So werdet ihr bessere Produkt-Managerinnen und -Manager.
Egal ob ihr bereits Produkt-Managerinnen oder -Manager seid oder mehr über diese Rolle erfahren wollt, solltet ihr auf jeden Fall wissen, wie Produkt-Managerinnen und -Manager in die Entwicklung und Optimierung von Produkten eingebunden sind.
Produkt-Managerinnen und -Manager sind hauptverantwortlich für die Erarbeitung einer Vision für die Produkte eines Unternehmens. Sie übernehmen aber auch Aufgaben wie das Reporting, die Team-übergreifende Kommunikation sowie die Verwaltung von Kundenerwartungen und Produktfunktionen. Wenn ihr genauere Informationen zum Produkt-Management wünscht, lest mehr über Produk-Informations-Management.
Soft Skills sind eine große Hilfe, wenn es darum geht, Produkt-Managerinnen und -Manager auf funktionsübergreifende Teams vorzubereiten. Das ist aber erst der Anfang. Produkt-Managerinnen und -Manager benötigen außerdem die richtigen Tools, um ihren Teams zum Erfolg zu verhelfen.
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