Vendor Managed Inventory (VMI) – Vorteile, Risiken und Best Practices.

Ein Mann mit Brille und gemustertem Hemd telefoniert lächelnd und hält ein Tablet in der Hand. Er steht an einem hellen und modernen Arbeitsplatz, im Hintergrund sind Kleiderständer, Kartons und Pflanzen zu sehen.

Eine gute Bestandsverwaltung hängt häufig davon ab, wie genau ein Einzelhändler die Nachfrage antizipieren kann. Wenn dies nicht gelingt, kann das zu kostspieligen Ineffizienzen führen. Bestandsüberschüsse binden den Cashflow und erhöhen die Lagerhaltungskosten, während zu geringe Bestände zu verpassten Verkäufen und unzufriedener Kundschaft führen können. Vendor Managed Inventory (VMI) bietet eine Lösung, bei der der Anbieter die Bestandsverwaltung kontrolliert, selbst innerhalb des Lagers des Einzelhändlers.

Die Prioritäten von Anbieter und Einzelhändler werden aufeinander abgestimmt, sodass VMI die Effizienz der Lieferkette erhöht, die Zusammenarbeit fördert und beiden Seiten Planungssicherheit gibt.

Inhalt:

Definition von Vendor Managed Inventory.

Vendor Managed Inventory (VMI) ist ein kollaboratives Bestandsverwaltungssystem, bei dem Anbieter am Standort des Einzelhändlers die Warenbestände überwachen, auffüllen und verwalten. Von dieser Partnerschaft profitieren beide Parteien, da die Kosten und Risiken der Bestandsverwaltung reduziert werden und die permanente Verfügbarkeit der Produkte für die Kundschaft garantiert ist.

Mit VMI können Anbieter die Nachfrage antizipieren und Workflows optimieren, während Einzelhändler den Vorteil eines besser auf die Nachfrage abgestimmten Warenbestands haben und die betrieblichen Abläufe vereinfachen können.

Funktionsweise von VMI-Systemen.

Ein erfolgreiches VMI-System hängt von gemeinsam verwendeten Daten, klaren Vereinbarungen und kontinuierlicher Kommunikation ab. Typischerweise funktioniert es wie folgt:

1. Anbieter und Einzelhändler legen Erfolgsmetriken fest.

Beide Parteien formulieren Ziele, KPIs und Bedingungen für die Partnerschaft. Häufige KPIs sind zum Beispiel:

2. Anbieter versendet den Ausgangsbestand.

Anbieter liefern den Bestand basierend auf vordefinierten Metriken und übermitteln eine Versandvorabmitteilung (ASN, Advance Ship Notice). Anhand dieses Versanddokuments können Bestände nachverfolgt, Transaktionsaufzeichnungen automatisiert und Buchungsfehler reduziert werden.

3. Anbieter überwacht Absatz und Bestand.

Einzelhändler übermitteln Bestands- und Vertriebsdaten in Echtzeit an den Anbieter. Durch diesen kontinuierlichen Datenaustausch wird sichergestellt, dass der Anbieter die Warenbestände entsprechend den Verkaufs-Trends, Lieferzeiten und Nachfrageschwankungen anpassen kann.

4. Anbieter füllt Bestände auf.

Anbieter füllen auf Basis von Vertriebsdaten und vereinbarten Metriken nach Bedarf die Bestände auf. Einzelhändler bezahlen zum vereinbarten Zeitpunkt, entweder bei Erhalt oder bei Verkauf der Ware.

Vorteile von Vendor Managed Inventory.

Infografik mit fünf Vorteilen, beschrieben durch Symbole und Text: Abwärtspfeil für „Geringere Kosten“, gestapeltes Symbol für „Bessere Prognosen“, Herzsymbol für „Engere Beziehungen“, Kartonsymbol für „Bessere Warenverfügbarkeit“ und Tortendiagramm für „Minimierte Risiken“

1. Geringere Kosten.

Die Bestandsplanung für Einzelhändler wird optimiert, Überkapazitäten und Verwaltungskosten werden reduziert. Anbieter können Produktions- und Liefertermine optimieren und ihre Betriebsausgaben senken.

2. Bessere Prognosen.

Dank der Datenfreigabe in Echtzeit können Anbieter genaue Prognosen zum Bestand erstellen und angemessen auf Nachfrage-Trends reagieren. Einzelhändler sind besser auf Marktfluktuationen vorbereitet.

3. Engere Beziehungen.

Vertrauen und Zusammenarbeit zwischen Anbietern und Einzelhändlern werden verbessert, woraus stabilere, langfristige Partnerschaften entstehen.

4. Bessere Warenverfügbarkeit.

Fehlbestände werden reduziert und Kundinnen und Kunden finden immer die gewünschten Produkte, wodurch Zufriedenheit und Loyalität verbessert werden.

5. Minimierte Risiken.

Bestandsrisiken werden auf den Anbieter verschoben und Einzelhändler tragen eine geringere Last.

Nachteile von Vendor Managed Inventory.

Infografik mit fünf Herausforderungen, beschrieben durch Symbole und Text: Lupe für „Datenkompetenz“, überschneidende Kreise für „Kommunikationslücken“, Balkendiagramm für „Nachfragespitzen“, Warnsymbol für „Sicherheitsrisiken“ und Preisschildsymbol für „Abhängigkeit von Anbietern“

Bei allen Vorteilen erfordert VMI sorgfältige Planung, um potenzielle Probleme zu vermeiden:

1. Datenkompetenz.

Anbieter benötigen die Tools und das Know-how zur effektiven Verarbeitung der gemeinsam verwendeten Daten. Einzelhändler sollten die technischen Möglichkeiten der Anbieter bewerten, bevor sie eine Partnerschaft eingehen.

2. Kommunikationslücken.

Kommunikationsprobleme können zu Über- oder Fehlbeständen führen. Regelmäßige Updates und klare Protokolle sind unabdingbar.

3. Nachfragespitzen.

Unerwartete Spitzen in der Nachfrage können die Prognosen des Anbieters beeinträchtigen und zu vorübergehender Warenknappheit führen.

4. Sicherheitsrisiken.

Wenn sensible Daten ausgetauscht werden, werden diese anfälliger für Datenschutzverletzungen. Daher sind sichere Plattformen und Vertraulichkeitsvereinbarungen obligatorisch.

5. Abhängigkeit von Anbietern.

Eine enge Integration mit einem Anbieter kann den Wechsel zu einem anderen Partner erschweren, besonders wenn die Beziehung sich verschlechtert.

Best Practices für Vendor Managed Inventory.

Damit VMI erfolgreich ist, sollten Unternehmen diesen Best Practices folgen:

1. Legt Rahmenbedingungen und Gebühren fest.

2. Erstellt Ziele und Metriken.

3. Tauscht Daten häufig und in ausreichendem Umfang aus.

4. Kommuniziert Änderungen.

5. Sichert eure Daten.

Erste Schritte mit Vendor Managed Inventory.

Vendor Managed Inventory kann Kosten erheblich reduzieren, die Effizienz verbessern und die Beziehungen zwischen Anbietern und Einzelhändlern stärken. Geht zum Einstieg wie folgt vor:

1. Wählt den richtigen Anbieter.

2. Investiert in Technologie.

Die Implementierung der richtigen Technologie ist entscheidend für den Erfolg eines Systems für Vendor Managed Inventory. Moderne E-Commerce-Plattformen wie Adobe Commerce gehen über die einfache Bestandsverwaltung hinaus und bieten Tools für integrierte Echtzeit-Erkenntnisse, fortschrittliche Analysen und Customer-Journey-Optimierung.

3. Überwacht und optimiert.

Vendor Managed Inventory transformiert die traditionelle Bestandsverwaltung durch Erstellung eines kollaborativen Frameworks, das sowohl für Anbieter als auch Einzelhändler von Vorteil ist. VMI sorgt für abgestimmte Prioritäten, verbessert die Prognosen und minimiert Risiken, damit Unternehmen effizienter und effektiver operieren können.

Mit fortschrittlichen Tools wie Adobe Commerce könnt ihr das ganze Potenzial von VMI nutzen, indem ihr KI-gestützte Erkenntnisse und nahtlose Workflows integriert, um alle Prozesse im Zusammenhang mit dem Warenbestand zu optimieren.

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