Was ist Product Information Management?

Adobe Experience Cloud Team

03-31-2025

Eine Frau mit Tablet in der Hand steht an einem Fenster. Bild-Overlays zeigen das Produkt-Listing für ein Zelt von WKND. Die Editor-Oberfläche zeigt Schaltflächen zum Hinzufügen von Formularen, Buttons, Text oder Links. Das Lokalisierungsmenü daneben zeigt unterschiedliche Währungen an.

Das manuelle Organisieren von Produktinformationen ist ein langwieriger und kostspieliger Prozess. Ohne ein zusammenhängendes System zur Koordinierung des Datenaustauschs zwischen euren Vertriebs-, Marketing- und Customer-Success-Teams kann es schwierig werden, Produktänderungen umzusetzen. Außerdem besteht das Risiko, dass ihr falsche oder veraltete Informationen an Verbraucherinnen und Verbraucher weitergebt.

Inhalt:

Was ist ein Product-Information-Management-System?

Mit Systemen für Product Information Management (PIM) lassen sich komplexe Produktinformationen speichern, ergänzen und verwalten. PIM-Tools zentralisieren produktbezogene Daten und optimieren so die Aktualisierung und Verwaltung präziser Informationen über mehrere Vertriebs- und Marketing-Kanäle hinweg.

Dazu können PIM-Tools mit den meisten E-Commerce-Plattformen, CRM-Systemen (Customer Relationship Management) und ERP-Programmen (Enterprise Resource Management) integriert werden. Sie sind besonders nützlich für E-Commerce-Unternehmen, deren Produktkataloge, Verkaufsstrategien und Marketing-Messaging sich ständig ändern.

Welche Vorteile bietet PIM gegenüber anderer Produkt-Software?

PIM-Systeme werden mitunter mit anderer produktbezogener Software verwechselt, etwa mit Tools für das Master-Daten-Management (MDM), Lösungen für Product Experience Management (PXM), Plattformen für Product Data Management (PDM) und Content-Management-Systemen (CMS):

Wie funktioniert ein PIM?

Product-Information-Management-Lösungen integrieren Daten von ERP-Systemen (Enterprise Resource Planning), CRM-Systemen (Customer Relationship Management) und fast allen sonstigen produktbezogenen Geschäftsplattformen. Anschließend werden gemeinsam genutzte Daten verarbeitet und dedupliziert. All dies geschieht zeitgleich, sodass Daten nicht mehr manuell eingegeben oder aktualisiert werden müssen, sodass sich das Risiko von Redundanzen und Fehlern verringert.

Sobald die Daten aggregiert sind, können PIM-Anwenderinnen und -Anwender Produktinformationen in Katalogen organisieren und diese Kataloge mit Kanälen verknüpfen. PIM-Admins können Daten so anordnen, dass sie für unterschiedliche Anwendende leicht verwertbar sind und sie dabei unterstützen, schnell an die benötigten Informationen zu gelangen. Dies erhöht die Produktivität, indem Hindernisse begrenzt und Datensilos vermieden werden.

Mit einem vollständigen PIM-Setup können Produkt-Marketing-Teams ansprechendere Inhalte erstellen. Vertriebs-Teams können erfolgreicher verkaufen, und Produkt-Teams können Daten nutzen, um Produktangebote zu erweitern, die Veränderungen im Verbraucherverhalten und andere Markt-Trends widerspiegeln. Im Gegenzug fühlen sich Kundinnen und Kunden stärker mit den Produkten verbunden, die sie kaufen, wodurch eine stärkere Kundenloyalität und -zufriedenheit entsteht.

Welche Informationen verwaltet ein Product-Information-Management-System?

Grundlegende Daten.

Die vielleicht offensichtlichste Datenkategorie, die von PIM-Systemen erfasst wird, sind Produktdaten, beispielsweise Universal Product Codes (UPCs), SKUs (Stock-Keeping Units) sowie Artikelnummern. Damit lassen sich aber auch Daten wie Produktnamen, Titel und verschiedene weitere Informationen wie Verwendungsvorschläge speichern.

Assets.

Die meisten Verbraucherinnen und Verbraucher kaufen kein physisches Produkt, ohne vorher ein Bild oder Video des Produkts im Einsatz gesehen zu haben. PIM-Software kann digitale Bilder, Videos, GIF-Dateien und andere Assets speichern, die darstellen, wie Produkte aussehen oder verwendet werden.

Technische Informationen.

Erinnert ihr euch noch daran, wie ihr zuletzt ein T-Shirt gekauft habt? Ihr habt euch sicher erst die Informationen zu Material, Größe und Farbe angesehen, bevor ihr es in den Warenkorb gelegt habt. All diese Eigenschaften können in einem Product-Information-Management-System hinterlegt werden, ebenso wie komplexere Informationen wie Gewicht, Maße und Garantien.

Marketing-Informationen.

Zu den Marketing-Daten können Kundenprofile, Keywords und andere SEM- und SEO-bezogene Daten wie Google-Kategorien, für Mobilgeräte optimierte Beschreibungen sowie Amazon-Titel gehören. Diese Daten müssen häufig aktualisiert werden, was mithilfe eines PIM-Systems sehr viel einfacher ist.

Vertriebsinformationen.

Produktpreise sollten von Vertriebspersonal jederzeit ohne Probleme abgerufen werden können. PIM-Systeme speichern Preisinformationen, Kundenbewertungen und Erfahrungsberichte, die während des Verkaufsprozesses verwendet oder auf der Website eines Unternehmens beworben werden können.

Lokalisierte Informationen.

Unternehmen sind auf lokaler, regionaler und globaler Ebene tätig. Entsprechend benötigen sie eine Produktsprache und auf bestimmte Standorte abgestimmte Deskriptoren. PIM-Systeme umfassen mehrsprachige Texte, regionale Währungssysteme und weitere Informationen, die zu einheitlichen und nahtlosen Customer Experiences beitragen können.

Taxonomie.

Produkte werden oft zusammen gekauft, und sie können sich sogar ergänzen. PIM-Software katalogisiert Varianten, Beziehungen und Kategorien, aus denen sich die Produktstruktur eines Unternehmens zusammensetzt.

Design-Informationen.

Verbraucherinnen und Verbraucher werden vor allem durch die Art und Weise angesprochen, wie ein Produkt präsentiert wird und wie es sich in das übrige Branding des Unternehmens einfügt. PIM-Systeme enthalten Styleguides und Anmerkungen der Designerinnen und Designer, um sicherzustellen, dass alle Marketing-Kampagnen eine relevante kreative Ausrichtung aufweisen.

Emotionale Informationen.

Personalisierte Erlebnisse sollen eine emotionale Verbindung zu den Kundinnen und Kunden herstellen. PIM-Lösungen können Content speichern, der bei bestimmten Kundenprofilen Anklang findet, darunter Bilder, Produktbeschreibungen und andere zielgerichtete Assets, die emotionale Verbindungen zu den Käuferinnen und Käufern fördern.

Vorteile eines PIM.

Symbole für die Gründe zur Nutzung eines PIM. Die Symbole stehen für Omni-Channel-Erlebnisse, Personalisierung, zuverlässige Daten, zentralisierte Produktinformationen sowie besseres Marketing.

Omni-Channel-Erlebnisse.

Viele Marken nutzen einen Omni-Channel-Ansatz, um ihre Kundinnen und Kunden kanalübergreifend anzusprechen. Die Etablierung einer einheitlichen Marke über zahlreiche Kanäle hinweg kann Produkt-Marketing-Fachleute jedoch vor eine große Herausforderung stellen.

Mit Product Information Management ist die Verwaltung von physischem und digitalem Produkt-Content für jeden Kanal viel einfacher. PIM-Systemadmins können Assets einer Hierarchie von Katalogen zuweisen, die mit Kampagnen abgeglichen werden können. PIM ermöglicht es Produkt-Marketing-Fachleuten auch, bei Bedarf Änderungen vorzunehmen und neuen Content schnell auf den Markt zu bringen.

Personalisierung.

Normalerweise ist das Vertriebspersonal darauf angewiesen, von den Produkt- und Marketing-Teams mit den erforderlichen Verkaufsmaterialien versorgt zu werden. Diese Präsentationen richten sich in der Regel an Durchschnittsverbraucher und -verbraucherinnen und nicht an bestimmte potenzielle Kundschaft.

Mit einem PIM-System kann das Vertriebspersonal aus genehmigten Produktinformationen auswählen und individuelle Angebote zusammenstellen. Das Vertriebspersonal muss lediglich eine Vorlage, Produkte und die Preisstruktur auswählen, die für die potenzielle Kundschaft geeignet sind.

Zuverlässige Daten.

Daten, die in ein PIM-System einfließen, werden einer Kategorie zugeordnet, dedupliziert und an der entsprechenden Stelle innerhalb des PIM-Katalogs hinzugefügt. PIM-Admins können Prioritäten zwischen verschiedenen Datenquellen vorgeben, wobei diese Daten regelmäßig aktualisiert werden, um sicherzustellen, dass Anwendende mit den neuesten Produktinformationen arbeiten.

Dadurch wird das Risiko verringert, bei der Erstellung von Marketing-Materialien veraltete oder ungenaue Informationen zu verwenden oder Angebote mit veralteten Spezifikationen, falschen Preisen oder ausgemusterten Produkten zu erstellen.

Zentralisierte Produktinformationen.

Product Information Management organisiert uneinheitliche Daten innerhalb eines Geschäftssystems und stellt gleichzeitig die Qualität und Genauigkeit der Daten während ihres gesamten Zyklus sicher. Zentralisierte Produktinformationen steigern auch die Effizienz von Vertriebs- und Marketing-Teams. Das unterstützt Unternehmen dabei, ihren Produktkatalog zu erweitern, ohne unnötige SKUs zu erstellen, die das ERP-System unübersichtlich werden lassen.

Besseres Marketing.

PIM bietet Marketing-Fachleuten die Möglichkeit, Produktdaten zu kombinieren, sodass sie effektivere Kampagnen entwickeln können. Marken können technische Spezifikationen einsetzen, um ihr Messaging detaillierter zu gestalten, gezielte Informationen zur Entwicklung personalisierter Kampagnen zu verwenden und Kundendaten effizienter zu nutzen.

Mit einer Vielzahl digitaler Medien können Marketing-Teams A/B-Tests für unzählige Kombinationen von Bildern, Videos und Dokumentationen durchführen, um zu ermitteln, was am besten funktioniert.

Wann solltet ihr Product Information Management nutzen?

Alle, die einen E-Commerce-Shop betreiben, eine Marketing- oder Vertriebsabteilung leiten oder ihre Produkte kanalübergreifend vertreiben, können von Product Information Management profitieren. PIM-Systeme ermöglichen es Vertriebs-Teams, bei Bedarf fehlerfreie Produktdaten und Materialien zusammenzustellen. Im Gegenzug können E-Commerce-Managerinnen und -Manager tracken, wie Teams und potenzielle Kundschaft mit Produktdaten interagieren, und Wege finden, um die Conversion Rates und die Personalisierung zu verbessern.

Mit einem PIM können zahlreiche Kampagnen über mehrere Kanäle geändert und aktualisiert werden, sobald neue Produktdaten vorliegen. Marketing-Fachleute können auch mit Übersetzungsagenturen zusammenarbeiten, um Produktinformationen automatisch übersetzen zu lassen, wenn sie neue globale Märkte erschließen.

Darüber hinaus können alle Stakeholder das PIM-System gleichzeitig nutzen, wodurch die Workflows optimiert werden. Die Teams können bereits vor der offiziellen Veröffentlichung eines Produkts mit der Arbeit an einem neuen Produkt-Messaging beginnen, sodass es vor dem Tag der Markteinführung fertiggestellt, in entsprechenden Katalogen aktualisiert und einsatzbereit ist.

Welche Vorteile bietet Product Information Management für euer E-Commerce-Geschäft?

Von einem Product-Information-Management-System kann jede Marke profitieren. Unabdingbar ist es insbesondere für Unternehmen mit komplexen Produktbeziehungen, einer großen Anzahl von SKUs oder einer Omni-Channel-Verkaufsstrategie.

PIM-Lösungen demokratisieren Produktdaten, sodass den für Lieferkette, Marketing, Vertrieb und Kunden-Service zuständigen Teams die Daten zur Verfügung stehen, die sie für die Interaktion mit potenzieller und bestehender Kundschaft benötigen. Um die Empfänglichkeit für eure Produkte deutlich zu erhöhen und die Time-to-Market zu verkürzen, benötigt ihr eine Plattform, die mit führenden PIM-Lösungen zusammenarbeitet.

Adobe Commerce ist eine umfassende E-Commerce-Lösung, die viele B2B- und B2C-Unternehmen unterstützt und mit den meisten ERP-Systemen integriert werden kann. Außerdem bestehen Partnerschaften mit Akeneo und Jasper – beides effektive PIM-Plattformen, die einen reibungslosen Fluss von E-Commerce-Daten von und zu allen euren Commerce-Systemen ermöglichen.