Wie Marken ihre Angestellten während COVID-19 unterstützen und motivieren können
Dieser Blog wurde gemeinsam von Dr. Kerstin Schäfer, EMEA Practice Lead Digital Performance Strategy/ Business Consulting, und Sarah Paton, Learning Architect, Adobe, verfasst.
Bei all der Diskussion um die finanzielle Stabilität von Unternehmen während der COVID-19 Pandemie ist die berufliche Weiterentwicklung der Angestellten in den Hintergrund gerückt.
Zu Recht konzentrieren sich viele Marken aktuell auf das psychische und physische Wohl ihrer Beschäftigten. Doch gerade jetzt ist es wichtiger denn je, Mitarbeiter auch weiterhin zu fördern, zu fordern und zu motivieren statt ausschließlich das Geschäft am Laufen zu halten – schließlich stellt die Krise Unternehmen nicht nur vor Herausforderungen, sondern eröffnet auch neue Chancen und Entwicklungspotentiale.
Das zahlt sich nicht nur auf fachlicher Ebene aus: Wer seine Angestellten fördert, profitiert nicht nur von ihrem höheren Engagement, sondern auch von ihrer festeren Bindung an das eigene Unternehmen. Gerade jetzt ziehen Mitarbeitende ihre Arbeitgeber zur Verantwortung – wer dieser Herausforderung nicht gewachsen ist, wird mit Abklingen der Krise die Folgen zu tragen haben.
Mitarbeitende mit der richtigen Technologie ausstatten
Die COVID-19-Pandemie zeigt deutlich welche tragend Rolle Technologie dabei spielt, wie schnell und flexibel ein Unternehmen auf neuartige Herausforderungen reagieren und seinen Kunden situationsunabhängig weiterhin die Erlebnisse anbieten kann, die sie erwarten.
Dass sich das Kundenerlebnis in den letzten Monaten dramatisch verändert hat, ist kein großes Geheimnis. Mitarbeitende stellt das jedoch vor Herausforderungen: Sie sollen proaktiv reagieren und sich schnellstmöglich an die derzeitigen Veränderungen anpassen – hier nur zu fordern, ist für Marken ein riskantes Spiel.
Denn Unternehmen sind nicht nur ihren Kunden, sondern auch ihren Mitarbeitenden verpflichtet. Voraussetzung für eine rundum gelungene Customer Experience ist ganz klar eine optimale Employee Experience. Deshalb gilt es jetzt, Mitarbeitende in der aktuellen Situation bestmöglich zu unterstützen.
Weiterbildung zahlt sich aus
Ungewissheit sowie ein deutlicher Rückgang kundenorientierter Aktivitäten können Unternehmen entweder lähmen oder beflügeln. Jetzt kommt es darauf an, anzupacken, neue Chancen zu identifizieren und umzusetzen. Warum also nicht die Gelegenheit ergreifen, Teams neu zu strukturieren und mithilfe von Partnern und Technologien Weiterbildungen anzubieten?
Adobe Consulting Services (ACS) arbeitet mit verschiedenen Marken zusammen, um Lerneinheiten zu entwickeln, die spezifisch auf die „Remote Working“-Situationen abgestimmt sind. Mitarbeitende können Lerninhalte so selbstständig nutzen – egal, wo sie sich gerade befinden.
ACS arbeitet beispielsweise mit einer Versicherungsgesellschaft zusammen, um maßgeschneiderte Lerninhalte für die Mitarbeitenden des Unternehmens zu entwerfen, die auf den individuellen Wissensstand und die Position des Einzelnen innerhalb der Organisation zugeschnitten sind. Die Inhalte bieten eine ausgewogene Mischung aus Adobes Consulting Services, Digital Learning Services und Experience League, die es Führungskräfte ermöglichen, Adobe‑Lösungen innerhalb der Organisation besser zu kommunizieren und zu verwalten.
Konkret heißt das: Das Potenzial der Technologien (in diesem Beispiel die Adobe‑Lösungen) ist nicht auf bestimmte technische Anwender und Anwenderinnen beschränkt. Da Fachwissen unternehmensweit erlernt ist, können mehr Menschen die Vorteile der Technologien nutzen und so optimale Kundenerlebnisse umsetzen.
Damit die Beschäftigten stets die für sie relevantesten Lerninhalte nutzen können, erstellt ACS auch kuratierte Inhalte, die Mitarbeitende Schritt für Schritt anleiten. So können sie die ihnen zur Verfügung stehenden Lernmaterialien bestmöglich nutzen.
Entscheidend ist auch, beurlaubte Angestellte einzubeziehen. Gerade jetzt kommt es mehr denn je darauf an, Zugehörigkeit zu vermitteln und Mitarbeitenden nicht das Gefühl zu geben, abgehängt und vergessen zu werden. ACS arbeitet derzeit deshalb beispielsweise gemeinsam mit einem Verlag daran, maßgeschneiderte Lerninhalte und ‑erfahrungen so nutzbar zu machen, dass beurlaubte Mitarbeitende weiterhin eingebunden, gefördert und gefordert werden.
Mehr Flexibilität dank Umschulungen
Die aktuelle Situation erfordert ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit sowie eine agile Denkweise. Das kann auch bedeuten, Angestellte umzuschulen, sodass sie die Bereiche des Unternehmens unterstützen können, die aktuell mehr Arbeitskräfte benötigen.
ACS hat sich deshalb mit einer Retail Marke zusammengetan, um verschiedene Aufgabenbereiche innerhalb des Unternehmens in acht standardisierte Kategorien einzuteilen. So können Mitarbeitende umgeschult und ihr Fachwissen gezielt dort eingebunden werden, wo es am dringendsten benötigt wird.
Vergleichbar einem Fußballspieler, der für einen verletzten Teamkollegen einspringt, statt auf seiner üblichen Position zu spielen, ermöglichen es Umschulungen, Mitarbeitende flexibel in neue Teams zu integrieren. Der Vorteil: Die Umschulungen helfen Unternehmen auch langfristig, mögliche Qualifikationslücken innerhalb der Organisation dauerhaft zu schließen.
Diese langfristigen Vorteile werden sich in den kommenden Jahren deutlich bemerkbar machen. Mitarbeitende sind so in der Lage, flexibel auf zukünftige Veränderungen am Markt zu reagieren und eine potentielle Steigerung der Nachfrage abzufangen, indem sie ihre Fähigkeiten je nach Bedarf einsetzen können.
Lerninhalte an Unternehmenszielen ausrichten
Wichtig: Marken dürfen angesichts der aktuellen Herausforderungen ihre langfristigen Ziele und strategischen Vorgaben nicht aus den Augen verlieren. Alle Lerninhalte sollten immer auf konkrete Unternehmensziele ausgerichtet sein.
Deshalb sollten Marken anerkennen, dass Menschen auf ganz unterschiedliche Weise lernen. Einigen fällt das Audio-Lernen leichter, andere eignen sich neues Wissen lieber über visuelle Reize an. Der Schlüssel liegt darin, das Lernen individuell anzupassen. Dabei hilft es, die Struktur eines Teams, seine Rollen und Verantwortlichkeiten sowie seinen Beitrag zu den Geschäftszielen zu berücksichtigen.
Klares Fazit: In die Weiterbildung der eigenen Mitarbeitenden zu investieren, zahlt sich definitiv aus. Denn wer seine Mitarbeitenden auch während der aktuellen Situation motivieren und fördern kann, hat nach der Krise noch bessere Möglichkeiten auf die Bedürfnisse im Markt und bei den Kunden zu reagieren.