21 reale Beispiele für Kundensegmentierung.
In der wettbewerbsintensiven Welt von heute braucht ihr personalisierte Anzeigen, um aufzufallen, für Markenwahrnehmung zu sorgen und den Umsatz zu optimieren. Damit die Unternehmensziele erreicht werden können, müssen Eigentümerinnen und Eigentümer sowie die Führungskräfte von Unternehmen wissen, welche Kundinnen und Kunden mit personalisierten Anzeigen angesprochen werden sollen. Wer genau diese Personen sind und wie sie gezielt angesprochen werden können, ist allerdings nicht immer leicht zu erkennen.
Die Lösung besteht darin, eure Kundschaft in Gruppen mit gemeinsamen Eigenschaften zu unterteilen. Dieser Prozess wird Kundensegmentierung genannt. Wenn ihr nicht sicher seid, was Kundensegmentierung bedeutet oder wie sie in eure Marketing-Strategie passt, seid ihr nicht alleine. Selbst wenn ihr ein erfahrenes Marketing-Team habt, das seine Liste vorhandener Kundensegmente erweitern möchte, könnt ihr euch durch einige reale Beispiele für Kundensegmentierung inspirieren lassen und eure eigene Strategie entsprechend auffrischen.
Kundensegmente sind die Voraussetzung für effektives Targeting im personalisierten Marketing. In diesem Leitfaden betrachten wir 21 wichtige Beispiele für Segmentierung, damit ihr euch mit eurer idealen Kundschaft vernetzen und eure Marketing-Maßnahmen verbessern könnt.
Im Einzelnen behandeln wir folgende Themen:
- Was ist Kundensegmentierung?
- Vorteile von Kundensegmentierung
- Kundensegmentierungsmodelle
- Beispiele für Kundensegmentierung
- Verwaltung eurer Kundensegmente mit der geeigneten Software
Was ist Kundensegmentierung?
Kundensegmentierung beschreibt das Verfahren zur Unterteilung eurer Zielgruppe in kleinere Einheiten basierend auf gemeinsamen Eigenschaften. Im Rahmen dieses Prozesses nutzen Marketing-Fachleute bestimmte Faktoren zur Erstellung jeder Teilmenge, der sogenannten Kundenprofile. Ein Kundenprofil ist eine fiktiver Charakter, der die Interessen, Eigenschaften und Verhaltensweisen einer bestimmten Person oder der Mitglieder eines bestimmten Kundensegments aufweist.
Zu den Variablen, die Marketing-Fachleute zur Segmentierung von Zielgruppen verwenden, zählen beispielsweise geografische Daten, physiografische Merkmale, Demografie oder frühere Interaktionen mit der Marke (d. h. neue Kundschaft vs. Stammkundschaft).
Ein beliebter Ansatz zur Kundensegmentierung ist die psychografische Segmentierung. Psychografische Segmente basieren auf Vorlieben und Interessen statt auf Faktoren wie Alter oder Geschlecht. Allerdings verwenden die meisten Marketing-Fachleute sowohl psychografische Segmentierung als auch herkömmliche Kundensegmentierungsstrategien für die Erstellung von Kundenprofilen.
Kundensegmentierung vs. Marktsegmentierung.
Kundensegmentierung darf nicht mit Marktsegmentierung verwechselt werden. Letzteres bezeichnet die Unterteilung eines Markts in bestimmte Segmente. Zwar werden bei der Marktsegmentierung zum Teil dieselben Kategorien wie bei der Gruppierung von Zielgruppen verwendet, Marktsegmentierung dient aber der Ermittlung, welche Gruppen in einer bestimmten Region vorhanden sind, um deren Marktwert zu beurteilen. Sie wird nicht verwendet, um Käuferprofile oder lukrative Kundengruppen zu erstellen.
Vorteile von Kundensegmentierung.
Wenn Marketing-Fachleute mithilfe von Kundensegmentierung Käuferprofile erstellen, können sie verwertbare Erkenntnisse zu den Kaufgewohnheiten, Vorlieben und Interessen der verschiedenen Gruppen erhalten. Mit diesen Informationen können sie wiederum maßgeschneiderten Marketing-Content entwickeln, der eine bestimmte Gruppe besonders anspricht. So können Marketing-Fachleute letztlich den ROI der Werbeausgaben steigern, mehr Leads generieren und Conversions optimieren.
Neben den gewonnenen Kundenerkenntnissen hat Kundensegmentierung u. a. folgende weitere Vorteile:
- Kommunikation über bevorzugte Marketing-Kanäle
- Steigerung der Kundeninteraktionen
- Verbesserung der Kundenloyalität
Kundensegmentierungsmodelle.
Es gibt vier hauptsächliche Modelle für die Kundensegmentierung.
Demografische Kundensegmentierung. Bei der demografischen Kundensegmentierung werden Zielgruppen nach Faktoren wie Familienstand, Bildung, Einkommen, Geschlecht und Alter unterteilt. Dies ist eine der praktischsten Segmentierungsarten, da sich Unterschiede bei diesen Faktoren auch in den Kaufgewohnheiten niederschlagen.
Verhaltensbasierte Kundensegmentierung. Bei der verhaltensbasierten Kundensegmentierung werden u. a. Verhaltensweisen wie Produktnutzung, Neigungen und Einkaufsvorlieben (z. B. persönlich oder online) berücksichtigt.
Geografische Kundensegmentierung. Bei der geografischen Kundensegmentierung erfolgt die Unterteilung der Zielgruppe nach Land, Bundesland, Stadt oder Ort des Wohnsitzes. Diese Segmentierung eignet sich, wenn ihr neue Märkte erschließen oder lokale SEO nutzen möchtet.
Psychografische Kundensegmentierung. Die psychografische Kundensegmentierung geht über allgemeine Faktoren wie Alter oder Geschlecht hinaus und legt den Fokus eher auf Persönlichkeit, Haltung, Interessen und Werte. Psychografische Segmentierung blickt tief in die psychologischen Attribute, die die Kaufgewohnheiten einer Person beeinflussen.
Im Allgemeinen nutzen Marketing-Fachleute mehrere unterschiedliche Segmentierungsmodelle für die Erstellung von Zielgruppen. Ihr könnt beispielsweise einige Kundinnen und Kunden basierend auf demografischen Variablen wie dem Alter ansprechen, aber gleichzeitig Kampagnen durchführen, die sich an Personen mit bestimmten Kaufgewohnheiten richten.
Beispiele für Kundensegmentierung.
In den 21 Kundensegmentierungsbeispielen in der folgenden Liste betrachten wir die am häufigsten verwendeten Variablen für die Unterteilung und das Targeting von Zielgruppen.
1. Geschlecht.
Im Allgemeinen haben Kunden andere Einkaufsgewohnheiten als Kundinnen. Nicht umsonst erstellen so viele Marken separate Marketing-Kampagnen für die jeweiligen Geschlechter. Mit diesem Ansatz können Unternehmen von der visuellen Gestaltung bis zur Formulierung ihrer Handlungsaufforderung (CTA) alles auf die Kaufgewohnheiten der jeweiligen Gruppe abstimmen. Die Durchführung geschlechtsspezifischer Kampagnen ist effektiver als der Versuch, mit einer einheitlichen Kampagne erfolgreich zu sein, die die individuellen Eigenschaften beider Gruppen nicht berücksichtigt.
Wenn ihr ein Beispiel für geschlechtsspezifische Segmentierung sehen möchtet, seht euch einfach bei einem beliebigen Bekleidungsunternehmen um, das sowohl Herren- als auch Damenkleidung verkauft. Oft haben solche Marken sogar getrennte Websites für beide Gruppen. Und natürlich findet ihr auf jeder Seite oder Gruppe von Seiten ein Model des entsprechenden Geschlechts, das bei Betrachterinnen oder Betrachtern für Aufmerksamkeit sorgen soll. Geschlechtsspezifische Segmentierung ist das Paradebeispiel für demografische Segmentierung.
2. Alter.
Das Alter ist ein weiteres gängiges Beispiel für demografische Segmentierung. Schon für sich allein genommen kann das Alter Marketing-Fachleuten viele Anhaltspunkte zu den Interessen und dem Kaufverhalten eines Individuums geben. In Kombination mit einer oder zwei weiteren Variablen, zum Beispiel Geschlecht und Standort, ergeben sich noch mehr Erkenntnisse. Ein 20-jähriger Mann mit Wohnsitz in Berlin hat beispielsweise andere Interessen als eine 65-jährige Frau, die in Bad Tölz lebt.
Wieder können wir die Bekleidungsbranche betrachten, um uns ein Beispiel für alterstbasierte Segmentierung anzusehen. Ruft eine beliebige Website auf, die Kleidung für Erwachsene und für Jugendliche anbietet. Der Abschnitt für Jugendliche wird an Besucherinnen und Besucher aus dieser Altersgruppe und an deren Eltern angepasst sein. Im Bereich für Erwachsene wird dagegen ein erwachsenes Model zu sehen sein, das höchstwahrscheinlich derselben Altersgruppe angehört, wie die Eltern der Jugendlichen.
3. Beruf.
Die Kundensegmentierung nach Beruf dient mehreren Zwecken. Zunächst kann sie Erkenntnisse zu Interessen und Einkaufsgewohnheiten bieten. Außerdem könnt ihr anhand von Daten zum Beruf Rückschlüsse auf das Einkommen ziehen, selbst wenn die Person eurem Unternehmen diese Info nicht preisgibt.
Der Beruf ist ein Beispiel für demografische Kundensegmentierung. Am hilfreichsten ist diese Variable in Verbindung mit zusätzlichen Informationen. Ein Wertfarbeiter in den 20ern aus Hamburg ist höchstwahrscheinlich Anhänger einer der großen Sportmannschaften aus der Region, zum Beispiel des FC St. Pauli. Beim Targeting für dieses Segment könnt ihr Anzeigen auf der Website der Mannschaft oder während der Übertragungen ihrer Spiele schalten.
4. Familienstand.
Der Familienstand ist ein weiteres praktisches Beispiel für Kundensegmentierung. Marken können Kundinnen und Kunden unterschiedlich ansprechen, je nachdem ob sie alleinstehend, verheiratet, verlobt, liiert oder geschieden sind. Die Familiensituation einer Person wirkt sich unmittelbar auf deren Ausgabeverhalten und das verfügbare Einkommen aus. Durch diese Kundensegmentierung können Marken ihre Inhalte genau den passenden Zielgruppen anbieten.
Ein Entwickler von Videospielen kann mit diesem Modell der demografischen Segmentierung beispielsweise gezielt Familien über Anzeigen zu einem neu veröffentlichten Spiel ansprechen. Die Anzeige könnte ein Kind zeigen, das voller Vorfreude das Spiel auspackt und dem seine glücklichen Eltern dabei zusehen. Solche Anzeigen wecken Interesse bei Kindern und vermitteln den Eltern, dass sie ihren Kindern durch den Kaufs des Spiels eine Freude machen würden.
5. Gerätetyp.
Die nächste Segmentierungsvariable fällt in die verhaltensbasierte Kategorie. Wenn ihr Verbraucherinnen und Verbraucher nach Gerätetyp segmentiert, unterscheidet ihr, ob eure Kundschaft über Mobile Apps oder über Desktop-Geräte mit eurer Marke interagiert. Mit diesem Kriterium könnt ihr festlegen, welche Kanäle den größten ROI bringen, und effektivere Marketing-Kampagnen entwickeln.
Angenommen, 75 % eures Traffics stammen von Mobilgeräten. In diesem Fall wäre es äußerst wichtig, dass euer gesamter Content für die Anzeige auf Mobilgeräten optimiert ist. Und ihr könntet noch einen Schritt weitergehen und den Großteil eurer Marketing-Maßnahmen auf Mobile-zentrierte Kanäle wie Social-Media-Plattformen konzentrieren.
6. Warenkorbabbrüche.
Warenkorbabbrüche sind ein weiteres Kriterium für verhaltensbasierte Segmentierung. Das Tracking der Warenkorbabbruchraten ist ein guter erster Schritt. Ihr könnt Personen nach Warenkorbabbrüchen aber auch aktiv per Retargeting ansprechen, indem ihr sie zunächst einer separaten Zielgruppe zuteilt und ihnen anschließend per E-Mail-basierter Werbung Anreize bietet, ihren Kauf abzuschließen. Mit dieser Taktik senkt ihr die Rate der Warenkorbabbrüche und erhöht euren Gesamtumsatz.
Angenommen, ihr findet bei der Analyse eurer Warenkorbabbruchrate heraus, dass 20 % der potenziellen Kundschaft eure Website während des Checkouts verlassen. Dann könntet ihr automatische E-Mail-Marketing-Kampagnen einrichten und diese Personen erneut mit Nachrichten ansprechen, in denen ihr sie zum Abschluss des Einkaufs ermuntert. Und wenn ihr euren Verkaufszahlen einen richtigen Schub geben möchtet, bietet in der E-Mail einen Rabatt oder kostenlosen Versand an, um das Angebot noch attraktiver zu machen.
7. Neue Kundschaft.
Die Variable der Neukundschaft zählt zum verhaltensbasierten Segmentierungsmodell. Durch Segmentierung von neuen Kundinnen und Kunden in ihre eigene Gruppe könnt ihr Individuen in den frühen Phasen der Customer Journey gezielter ansprechen. Neue Kundinnen und Kunden (oder neue Leads) benötigen mehr Nurturing als Stammkundschaft, die der Marke bereits treu ist. Wenn Unternehmen ihre Neukundschaft einer eigenen Kategorie zuweisen, können sie effektiver Content für das obere Ende des Trichters erstellen, mit dem die Lead-Generierung möglich wird.
Angenommen, ihr möchtet Content für das obere Ende des Trichters entwickeln, der die Markenwahrnehmung erhöhen soll. Dieser Content sollte sich auf die Einführung eurer Marke und eures Produkts konzentrieren, eure Unternehmenswerte vorstellen und zeigen, warum eine Person den Kauf eurer Artikel erwägen sollte. Wenn eure Anzeige bei Verbraucherinnen und Verbrauchern auf Resonanz stößt, möchten sie mehr über eure Marke erfahren und ihr habt die Möglichkeit, mit Content für die Mitte des Trichters nachzulegen.
8. Stammkundschaft.
Stammkundschaft besteht aus Individuen, die bereits Käufe bei eurer Marke getätigt haben und erneut kaufen. Marketing für diese Personen kann einfacher sein, da sie bereits mit eurer Marke vertraut sind. Durch die Kundensegmentierung anhand dieser verhaltensbasierten Variable könnt ihr Content erstellen, der direkt auf euer Wertversprechen abzielt. Diese Anzeigen sollten präzise und zielgerichtet sein und einen starken CTA enthalten.
Da ihr bei Stammkundschaft wahrscheinlich die Kontaktinformationen besitzt, habt ihr jede Menge Optionen bei der Erstellung von Content. Ein guter Ansatz ist das Targeting mit bezahlter Werbung, in der ihr ein Produkt präsentiert, das einem zuvor gekauften Artikel ähnelt. Oder ihr benachrichtigt sie per E-Mail über ein neu erschienenes Produkt und bedankt euch mit einem Coupon oder Rabatt-Code für ihre Treue.
9. Top-Käuferinnen und -Käufer.
Top-Käuferinnen und -Käufer sind extrem loyale Kundinnen und Kunden, die regelmäßig bei euch kaufen, eure Website besuchen und in euren Angeboten stöbern. Diese Kundschaft ist sehr besonders und hat einen hohen Lebenszeitwert. Die Segmentierung der Kundschaft nach diesem verhaltensbasierten Kriterium gibt euch die Möglichkeit, eure Wertschätzung zu zeigen und die Markenloyalität zu fördern.
Die einfachste Art des Marketings für diese Individuen sind exklusive Sonderangebote und Rabatte. Ihr könnt auch ein Treueprogramm einrichten, über das sie zusätzliche Rabatte freischalten können, wenn sie bestimmte Schwellen im Kaufvolumen erreichen.
10. Lifestyle.
Lifestyle-Segmentierung ist eine Kombination aus demografischen und verhaltensbasierten Modellen. Wenn ihr nach diesen Kriterien segmentiert, könnt ihr auf potenzielle Kundschaft abzielen, die ein hohes Interesse an den von euch angebotenen Produkten und Services hat. Mit Lifestyle-Segmentierung könnt ihr verhindern, Verbraucherinnen und Verbraucher mit Werbung anzusprechen, die entweder nicht an euren Produkten interessiert sind oder sie sich nicht leisten können.
Hersteller von Luxusfahrzeugen nutzen beispielsweise häufig Lifestyle-Segmentierung, um Top-Verdienerinnen und -Verdiener anzusprechen. Um diese zu identifizieren, nutzen sie Faktoren wie das Alter, das Bildungsniveau, den Beruf und ggf. das Ausgabeverhalten in der Vergangenheit. So können sie Anzeigen erstellen, die die Interessen und Vorlieben dieser Personen widerspiegeln. Dies könnte beispielsweise die Darstellung einer Person aus derselben Altersgruppe sein, die eine luxuriöse Party besucht, eine teure Uhr trägt und den Ort in der Luxuslimousine der Marke wieder verlässt.
11. Quelle.
Die Segmentierung nach Quelle ist dem Beispiel der Gerätetyp-Variable ähnlich. Allerdings geht ihr hier etwas detaillierter vor. Wenn ihr die Kundschaft nach Quelle segmentiert, gruppiert ihr Personen basierend auf den Kanälen, über die sie mit eurer Marke interagieren, zum Beispiel Facebook, Instagram oder Google. Mit der Segmentierung nach Quelle könnt ihr ermitteln, welche Kanäle bei eurer Zielgruppe am beliebtesten sind, damit ihr sie in künftigen Kampagnen entsprechend priorisieren könnt.
Angenommen, ihr analysiert euren gesamten Website-Traffic und findet heraus, dass 40 % der Besucherinnen und Besucher über Instagram-Anzeigen zu euch kommen, aber nur 5 % eure Marke auf Facebook entdecken. Trotzdem sind eure Anzeigenkosten auf beiden Kanälen etwa gleich hoch. Aus diesen Zahlen könnt ihr ablesen, dass eure Zielgruppe wesentlich aktiver auf Instagram ist und ihr wahrscheinlich einen Teil der Marketing-Ausgaben für Facebook lieber für Instagram investieren solltet.
12. Einkommen.
Das Einkommen ist ein guter Anhaltspunkt dafür, wie viel Geld eine Person für Waren und Dienstleistungen ausgeben kann. Dieser demografische Faktor gibt euch allerdings kein umfassendes Bild der Kaufkraft eines Individuums. Beispielsweise hat eine Einzelperson mit einem Jahresgehalt von 150.000 € deutlich mehr verfügbare Finanzmittel als eine vierköpfige Familie mit demselben Haushaltseinkommen. Trotzdem ist das Targeting von Individuen im oberen Einkommensbereich ein guter Ansatz, um euren Umsatz zu erhöhen, vor allem wenn ihr Produkte aus dem High-End- oder Luxussegment anbietet.
Angenommen, ihr analysiert das Durchschnittseinkommen eurer Kundschaft und findet heraus, dass der Großteil jährlich 80.000 € und mehr verdient. Wenn ihr das Targeting eurer Marketing-Maßnahmen überwiegend auf diese Personen ausrichtet, wäre das also wahrscheinlich eine gute Idee. Das heißt aber nicht, dass ihr Verbraucherinnen und Verbraucher, die unter dieser Einkommensschwelle liegen, komplett ignorieren dürft, besonders wenn sich eure Produkte auch in dieser Zielgruppe gut verkaufen.
13. Geburtstage.
Die Segmentierung nach Geburtstagen ist vor allem bei Marken, die günstige Verbrauchsgüter wie Kleidung und Make-up verkaufen, eine sehr beliebte Strategie. Bei diesem Ansatz sprecht ihr die Kundinnen und Kunden an deren Geburtstag an, wodurch ihr die Kundenloyalität erhöht und die persönliche Relevanz eurer Marke für sie aufrechterhaltet. Eine echte Win-Win-Situation.
Anhand dieses Segmentierungskriteriums könnt ihr maßgeschneiderte Mailing-Listen erstellen und alle bisherigen Kundinnen und Kunden an deren Ehrentag kontaktieren. Zeigt ihnen, dass ihr an sie denkt, wünscht ihnen alles Gute und – wenn ihr schon dabei seid – fügt einen Coupon oder einen Rabatt-Code hinzu. Wenn ihr eure Produkte ein wenig erschwinglicher macht, ist das der beste Weg, der Kundschaft eure Wertschätzung zu demonstrieren.
14. Werte.
Moderne Verbraucherinnen und Verbraucher sind extrem bedacht auf die Werte und Haltungen der Marken, mit denen sie Geschäfte machen. Auch wenn jedes Zielgruppensegment wahrscheinlich andere Werte priorisiert, ist ein Wert quasi bei allen hoch im Kurs, nämlich Nachhaltigkeit. Wenn ihr ein Segment mit Kundinnen und Kunden erstellt, denen die Erhaltung natürlicher Ressourcen wichtig ist, könnt ihr die Werte dieser Personen mit gezielten Anzeigenkampagnen ansprechen.
Beispiel: Als umweltbewusste Marke habt ihr kürzlich ein Produkt veröffentlicht, das zum Teil aus recyceltem Kunststoff besteht. Um zu demonstrieren, wie euer Unternehmen seinen Teil dazu beiträgt, möglichst schonend mit unserer Umwelt umzugehen, erstellt ihr eine Anzeigenkampagne mit Statistiken, aus denen hervorgeht, wie viel Kunststoffmüll ihr dank eurer Maßnahmen einspart.
15. Interessen.
Das psychografische Modell zur Segmentierung der Kundschaft basierend auf ihren Interessen scheint selbsterklärend zu sein. Natürlich wollt ihr Kundinnen und Kunden ansprechen, die an euere Marke und euren Produkten interessiert sind. Ihr könnt mit diesem Faktor aber auch Personen identifizieren, die an Dingen interessiert sind, die nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit eurer Branche stehen. So könnt ihr die Reichweite eures Contents vergrößern und mehr Leads akquirieren.
Angenommen, ihr verkauft einen gesunden, leckeren Snack-Riegel. Per Marktforschung findet ihr heraus, dass knapp über die Hälfte eurer Kundschaft einen SUV fährt und Outdoor-Aktivitäten liebt. Wenn ihr eine Anzeigenkampagne startet, die eine fiktive Kundin zeigt, die aus einem SUV steigt, auf einen Wanderpfad zugeht und dabei einen eurer Riegel isst, sprecht ihr drei Interessen gleichzeitig an. Mit diesem Ansatz finden sich eure Zielgruppen in den Anzeigen wieder und fühlen sich angesprochen.
16. Standort.
Mit dem Standort als Variable segmentiert ihr Zielgruppen basierend auf deren Wohnorten. Internationale Marken können die Zielgruppen nach Heimatländern gruppieren und dann landesspezifischen Marketing-Content erstellen. Eine nationale Marke kann die Zielgruppe nach kleineren geografischen Räumen wie Städten oder Landkreisen unterteilen.
Angenommen, euer Unternehmen operiert hauptsächlich im Raum Leipzig und ihr möchtet nach München expandieren. Ihr könntet dann ein neues Kundensegment erstellen, das nur Einwohnerinnen und Einwohner von München enthält, und Marketing-Content erstellen, der direkt auf diese Personen abzielt. Mit diesem Ansatz präsentiert ihr eure Inhalte direkt den Verbraucherinnen und Verbrauchern aus München und könnt in der bayerischen Landeshauptstadt Fuß fassen.
17. Re-Interaktion mit aktiven Kundinnen und Kunden.
Mit verhaltensbasierter Segmentierung könnt ihr die aktive Kundschaft identifizieren. Obwohl diese Personen bereits aktiv sind, könnt ihr mit proaktivem Marketing ihren Lebenszeitwert weiter fördern und die Bestellhäufigkeit erhöhen.
Eine gute Methode hierfür ist es, wenn ihr aktive Kundschaft während des Checkouts mit aktuellen Sonderangeboten und Promotions ansprecht. Beispielsweise könnte ein Bekleidungsunternehmen ein Sonderangebot für Hemden anzeigen, wenn aktive Kundinnen oder Kunden sich bei ihrem Konto anmelden und eine Jeans in den Warenkorb legen. Wenn ihr diese Forcierung bei neuer Kundschaft einsetzt, kann dies zu Reibungen im Checkout-Prozess führen, aber bei bereits aktiver Kundschaft könnt ihr mit dieser Taktik höhere durchschnittliche Bestellwerte erreichen.
18. Bevorzugte Sprache.
Diese psychografische Segmentierungsvariable kann vielfältig eingesetzt werden. Ihr könnt die Kundschaft basierend auf ihrem bevorzugten Umgangston und Sprachstil segmentieren. Oder wenn ihr internationale Kundengruppen bedient, könnt ihr sie nach der regions- oder landestypischen Sprache segmentieren.
Unternehmen, die sowohl B2B- als auch B2C-Vertrieb nutzen, können ebenfalls von Sprachsegmentierung profitieren. Bei B2C-Zielgruppen könnten sie informelle Umgangssprache verwenden und bei der Erstellung von Content für B2B-Entscheidungsträgerinnen und -träger zu einer formelleren, professionelleren Sprache wechseln.
19. Meistangesehene Produkte.
Die Unterteilung der Zielgruppen basierend auf den Produkten oder Produktklassen, die sie sich angesehen haben, ist eine gute Taktik bei der verhaltensbasierten Segmentierung. Mit diesem Ansatz können Marken ein Retargeting für Verbraucherinnen und Verbraucher oder Besucherinnen und Besucher der Website durchführen, indem sie Anzeigen für Produkte schalten, für die sie das größte Interesse gezeigt haben. Dies erhöht die Effektivität von Retargeting-Maßnahmen und sorgt für mehr Interaktionen.
Angenommen, eine Kosmetikfirma möchte diese Strategie nutzen. Sie könnte Gruppen bilden, die darauf basieren, wie häufig Personen sich Produkte wie Eyeliner, Haarfestiger oder Trocken-Shampoo ansehen. Anschließend kann die Marke individuellen Content für jede Gruppe erstellen, mit dem Produkte aus der jeweiligen Kategorie präsentiert werden.
20. Coupon-Begeisterte.
Manche Menschen sind verrückt nach Coupons und Rabatt-Codes. Individuen aus dieser Kategorie sind häufig bereit, mehr auszugeben, nur um Rabatte, Coupons und andere Sparangebote freizuschalten. Wenn ihr diese Coupon-Begeisterten identifiziert und ihnen eure Marke gezielt präsentiert, könnt ihr damit gut eine Gamification des Einkaufserlebnisses erreichen und euren Absatz steigern.
Bietet beispielsweise allen Personen, die mehr als 100 € für eure Produkte ausgeben, einen Rabatt von 5 % oder 10 % an. Kundinnen und Kunden, die gerne Coupons freischalten, werden dann höchstwahrscheinlich zusätzliche Artikel kaufen, um die Rabattschwelle zu erreichen. Sie haben das Gefühl, ein Schnäppchen gemacht zu haben, und ihr verkauft mehr Produkte.
21. Religion.
Die Nutzung der Religion als psychografisches Segmentierungskriterium kann vertrackt sein. Aber Verbraucherinnen und Verbraucher stehen leidenschaftlich zu ihrem Glauben und den damit einhergehenden bedeutenden Feiertagen. Wenn ihr Marketing für bestimmte religiöse Gruppen im Vorfeld der für sie hohen Feiertage durchführt, könnt ihr euren Umsatz steigern und euren Respekt für deren Weltanschauungen zum Ausdruck bringen.
Weihnachten ist ein Paradebeispiel. So gut wie jede Marke, die Verbrauchsgüter verkauft, platziert ihre besten Angebote zwischen dem Black Friday und den Wochen vor den Weihnachtsfeiertagen. Wenn ihr das auch tut, könnt ihr am Ende des vierten Quartals im Umsatzzyklus Kundschaft gewinnen und die Profitabilität steigern.
Verwaltung eurer Kundensegmente mit der geeigneten Software.
Es ist nicht immer einfach, dafür zu sorgen, dass eure Marketing-Maßnahmen die richtigen Zielgruppen erreichen. Ihr könnt euch diese Aufgabe aber erheblich einfacher machen, indem ihr euren Kundenstamm in Segmente unterteilt und eure Kampagnen fokussiert.
Ihr habt jetzt eine umfangreiche Liste mit Beispielen für Kundensegmente zur Hand. Überlegt euch, welche Segmente am besten zu euren Unternehmenszielen passen, und optimiert eure Marketing-Strategie entsprechend.
Mit den oben beschriebenen Beispielen für Kundensegmentierung könnt ihr eure Marketing-Strategie entwickeln und bestimmte Kundengruppen innerhalb eurer Zielgruppe effektiver ansprechen. Damit ihr diese Beispiele für Kundensegmentierung allerdings optimal für euch nutzen könnt, müsst ihr auch die geeignete Software verwenden.
Adobe Audience Manager ermöglicht es eurem Marketing-Team, die idealen Zielgruppensegmente für eure Marke zu erstellen und zu aktivieren. Mit unserer branchenführenden Daten-Management-Plattform könnt ihr diese Segmente auf beliebigen Kanälen oder Geräten mit maßgeschneidertem Content ansprechen.
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