Digital-Marketing-Trends 2022: Finanzdienstleistungen [Update 2022].
Digital Marketing in der Finanzdienstleistungsbranche ist kompliziert. Die Branche ist in großen Teilen sehr traditionell und Compliance ist von entscheidender Bedeutung. Versierte Digital-Marketing-Fachleute entwickeln inzwischen innovative Kampagnen, um außergewöhnliche Kundenerlebnisse zu ermöglichen, die Zielgruppen mit ihren Marken verbinden.
Doch in einem gesättigten Markt wie dem Finanzsektor steht das Marketing niemals still. Damit eure Marke, eure Produkte und Dienstleistungen in einer digitalen Branche herausstechen, müssen Marketing-Fachleute auf die neuesten Trends eingehen.
Dieser Artikel verrät euch die neuesten Marketing-Trends im Finanzwesen, um euch dabei zu unterstützen, 2022 und darüber hinaus wettbewerbsfähig zu bleiben.
- Fokus auf Digitalisierung
- Content bleibt entscheidend
- Data-driven Marketing
- Erlebnisse personalisieren
- Wettbewerb zwingt zu Differenzierung
- Maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz (KI)
- Chatbots
- Omni-Channel-Marketing
- Markenkonsistenz
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Die neun wichtigsten Marketing-Trends im Finanzwesen.
Der digitale Markt macht die Priorisierung und Optimierung des Kundenerlebnisses (Customer Experience, CX) erforderlich. Dies gilt selbst für eine so stark regulierte und sicherheitsorientierte Branche wie den Finanzdienstleistungssektor. Die folgenden Marketing-Trends im Finanzwesen tragen dazu bei, effektive Kampagnen für das kommende Jahr zu entwickeln, und bieten Erkenntnisse dazu, warum diese Strategien so wirkungsvoll sind.
1. Fokus auf Digitalisierung.
Kunden möchten rund um die Uhr jederzeit und überall auf jedem beliebigen Gerät ihre Finanzen einsehen können. Viele Finanzinstitute setzen auf Digitalisierung und ermöglichen Online-Zugriff für Desktop- und mobile Geräte. Laut einem Report von Vericast investieren 82 % der Finanzinstitute in Funktionen für Online- und Mobile-Banking.
Damit ihr als Marke wettbewerbsfähig bleibt, müsst ihr in Social Media aktiv und engagiert sein. Finanzinstitute wirken oft unpersönlich. Nutzt Social Media, um direkt mit digitaler Kundschaft zu interagieren und eine Community rund um eure Marke aufzubauen und zu pflegen. McKinsey berichtet, dass 45 % der Verbraucherinnen und Verbraucher angeben, durch Social Media in ihren Kaufentscheidungen beeinflusst zu werden. Ihr solltet also in Erwägung ziehen, die Hilfe einschlägiger Social-Media-Influencerinnen und -Influencer in Anspruch zu nehmen, um eurer Marke ein menschliches Gesicht zu verleihen und eine breitere Zielgruppe zu erreichen.
Die Bank of America nutzt Influencer-Marketing, um ihrer Marke ein Gesicht zu geben und neue Zielgruppen auf Social-Media-Plattformen anzusprechen.
2. Content bleibt entscheidend.
Content-Marketing steht für viele Finanzdienstleistungsmarken im Fokus. Laut einer Umfrage des Content Marketing Institute ist für 71 % der B2B-Marketing-Fachleute Content-Marketing wichtiger geworden als noch im Jahr zuvor. Und es gibt keine Anzeichen für eine Verlangsamung dieses Trends.
Hilfreicher Content kann SEO- und E-Mail-Marketing-Maßnahmen, aber auch das Vertriebs-Team unterstützen. Kundinnen und Kunden bringen wichtige Finanzkonzepte und die Vorteile mancher Dienstleistungen oft durcheinander. Einfacher, informativer Content ist ansprechend und hilfreich. Das trägt dazu bei, die Marke als Autorität und etablieren und das Vertrauen in die Marke zu stärken. Beweist eure Kompetenz, indem ihr umsetzbare Ratschläge gebt und die Vorteile eurer Produkte bei der Erreichung der finanziellen Ziele eurer Kundschaft unterstreicht.
Wenn ihr euch noch stärker von der Konkurrenz abheben möchtet, solltet ihr eure Blog-Beiträge und Landingpages mit Videos aufwerten. Laut Wyzol wirken sich bei über 87 % der Marketing-Fachleute Videos positiv auf den ROI ihrer Marketing-Maßnahmen aus.
3. Data-driven Marketing.
Marketing-Fachleute im Finanzsektor haben keine Zeit für Ahnungen oder Best Practices. Die Branche, Kundenerwartungen und Digital-Marketing-Technologien entwickeln sich sehr schnell weiter. Deshalb investieren sogar Finanzdienstleister in Lösungen für Data-driven Marketing.
Und zwar in einem solchen Umfang, dass Data-driven Marketing in einem aktuellen Artikel von McKinsey & Company als „nächste neue Normalität“ bezeichnet wird. Laut dem Report Digitale Trends können Unternehmen, die ihre Technologie- und Digitalisierungsstrategie mithilfe von Daten an sich ändernde Kundenanforderungen anpassen, ihren Jahresgewinn mindestens sechsmal so stark steigern wie ihre Mitbewerber.
Viele Finanzinstitute weisen Datensilos auf, die aufgrund der strengen Vorschriften im Zusammenhang mit personenbezogenen Kundendaten äußerst schwer aufzubrechen sind. Doch eine zentralere und doch konforme Lösung ist möglich und kann dazu beitragen, Data-driven Marketing wie Personalisierung und Omni-Channel-Erlebnisse zu ermöglichen.
Zusätzlich zu ihren eigenen Kundendaten und Analyseplattformen setzen Marketing-Fachleute im Finanzwesen auch verstärkt auf Branchendaten und öffentlich verfügbare Daten. Data-driven Marketing im Finanzwesen könnte beispielsweise in Form von maßgeschneiderten Angeboten für unterschiedliche Gebiete basierend auf dem Durchschnittseinkommen umgesetzt werden. Oder es könnte als Grundlage für Messaging für verschiedene Social-Media-Kanäle anhand der Demografie eingesetzt werden.
4. Erlebnisse personalisieren.
Personalisierung im Marketing ist in jedem Bereich von entscheidender Bedeutung, ganz besonders jedoch in einer so persönlichen Branche wie dem Finanzwesen. Die Notwendigkeit der Personalisierung war das wichtigste Ergebnis einer Capco-Studie, bei der 72 % der Befragten Personalisierung im Finanzsektor als „sehr wichtig“ bewerteten. Personalisierung im Finanzwesen kann ein Gefühl der Sicherheit schaffen. Wenn Kundinnen und Kunden als Individuen behandelt werden statt als anonyme Benutzende, gewinnen sie Vertrauen in eure Marke.
Marketing-Fachleute im Finanzsektor müssen personalisierte Kundenerlebnisse entwickeln. Viele von ihnen sind in der einzigartigen Position, personalisiertes Messaging in Form von finanziellen Informationen und Orientierungshilfen anzubieten. Wenn eine Kundin oder ein Kunde beispielsweise Interesse an langfristigen Investitionen zeigt, indem sie oder er einen Artikel auf eurer Website liest oder mit einem Posting auf LinkedIn interagiert, könnt ihr im Nachgang ein geeignetes Konto, relevante Strategien und ggf. eine Expertin oder einen Experten für Vermögensverwaltung empfehlen.
Personalisierung ist nur möglich, wenn große Mengen an Kundendaten zugänglich sind. Digitale Personalisierungs-Tools mit künstlicher Intelligenz (KI) können Kundendaten automatisch sammeln und vereinheitlichen und sie anschließend zur Personalisierung von Messaging nutzen, das bei Interessierten und Kundschaft besser ankommt.
5. Wettbewerb zwingt zu Differenzierung.
Im Finanzdienstleistungssektor gibt es unzählige Unternehmen, die Konten, Dienstleistungen, Karten, Kredite und mehr anbieten. Viele dieser Unternehmen und Marken sind bereits im digitalen Umfeld aktiv. Damit sie auch 2022 und darüber hinaus wettbewerbsfähig bleiben und ihren Umsatz steigern können, müssen Marketing-Fachleute mit ihrem Content und Kundenerlebnis einen eindeutigen Wert für ihre Zielgruppen anbieten. Dazu müssen sie experimentieren und weit über traditionelle, einfache Anzeigenkampagnen hinausgehen.
Erfolgreiche Marken passen sich an, indem sie außergewöhnlichen Content, makellosen Kunden-Service auf jedem Kanal sowie benutzungsfreundliche Erlebnisse bereitstellen, um dauerhafte Kundenbeziehungen aufzubauen. Geht den Weg von der Personalisierung zur Hyperpersonalisierung oder überlegt euch, welche Social-Media-Netzwerke eure Mitbewerber noch nicht ausprobiert haben. Data-driven Marketing ermöglicht es euch, Trends nachzugehen und neue Ideen zu entdecken. Zugleich liefert es euch Belege für deren Wirkung.
6. Maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz.
Maschinelles Lernen (ML) und künstliche Intelligenz (KI) sind endlich für Finanzdienstleister jeder Größe zugänglich. Diese Technologie kann zur Optimierung von Data-driven Marketing beitragen, indem sie bedeutende Trends in Kundendaten identifiziert, Marketing-Aufgaben und -Kampagnen automatisiert, Kundendaten aus separaten Datenquellen zusammenführt, Personalisierung verbessert und mehr.
Viele Finanzinstitute verwenden bereits ML oder KI in anderen Bereichen. Es ist für sie daher einfach möglich, die Technologie für intelligentere Marketing-Erkenntnisse, Prognosen und sogar Programmatic Advertising einzusetzen.
Maschinelles Lernen und KI spielen auch eine wichtige Rolle bei der Personalisierung im benötigten Umfang. Da Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Käuferinnen und Käufer auch weiterhin zunehmende Personalisierung erwarten – gerade von den Unternehmen, die sich um ihre Finanzen und Geldanlage kümmern –, benötigen Unternehmen die Fähigkeit, ihr Messaging so zu skalieren, dass es sich für jede Benutzerin und jeden Benutzer ganz individuell anfühlt. Ohne Lösungen, die ML und KI nutzen, ist das nicht möglich.
7. Chatbots.
Auch wenn KI-gestützte Chatbots anfangs als zu unpersönlich abgelehnt wurden, sind sie doch eine bequeme und wirkungsvolle Möglichkeit, Kundinnen und Kunden rund um die Uhr den Support zu bieten, den sie benötigen und wünschen.
- Laut Signifyd gaben 48 % der Verbraucherinnen und Verbraucher an, dass zeitnahe Problemlösungen einer der wichtigsten Einflussfaktoren für das Kundenerlebnis seien.
- Gemäß Insider Intelligence bevorzugen 40 % der Internet-Nutzerinnen und -Nutzer die Interaktion mit Chatbots gegenüber virtuellen Agenten.
Chatbots sind jederzeit verfügbar und können viele Benutzerfragen schnell beantworten. Zudem entlasten sie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Kunden-Service und technischen Support.
Chatbot-„Persönlichkeiten“ und die Komplexität der Fehlerbehandlung können in hohem Maß angepasst und mit der Website integriert werden, um Endanwenderinnen und -anwendern den Zugriff auf Lösungen zu ermöglichen. Beispielsweise kann ein Chatbot Benutzerinnen und Benutzer zu einer Produkt- oder FAQ-Seite weiterleiten, wo sie weitere Informationen finden, ein Support-Ticket für ein Abrechnungs- oder technisches Problem generieren oder sogar die Vereinbarung eines Termins mit einer Beraterin oder einem Berater ermöglichen.
8. Omni-Channel-Marketing.
Eure Zielgruppen verbringen Zeit auf verschiedenen Online-Plattformen. Eine nahtlose Abstimmung zwischen den Kanälen kann daher zur Stärkung einer Marketing-Kampagne beitragen. Ein Omnisend-Report hat nachgewiesen, dass Marketing-Fachleute, die drei oder mehr Kanäle nutzen, eine um 494 % höhere Auftragsrate erzielen als jene, die lediglich eine Single-Channel-Kampagne einsetzen.
Eine reibungslose Customer Journey über mehrere Marketing-Plattformen hinweg beginnt bei einer einheitlichen Stimme und einheitlichem Messaging. Zudem muss die Präsenz auf den gewählten Kanälen aktiv gepflegt werden.
Doch echtes Omni-Channel-Marketing erfordert zentrale Kundenprofile, die in Echtzeit aktualisiert werden, damit eure Marke mit jedem Individuum einen durchgängigen Dialog führen kann. Wenn eine Kundin oder ein Kunde beispielsweise per Social Media den Support anschreibt, sollte das Kunden-Service-Team bei einem späteren Telefonat davon wissen. Wenn ein Lead eine Produktseite auf eurer Website besucht hat, sollten relevante E-Mails dazu zeitnah folgen.
9. Markenkonsistenz.
Die Finanzbranche gilt als unnahbar. Deshalb ist es äußerst wichtig, eine Markenstimme zu schaffen und zu pflegen, die eure Zielgruppe daran erinnert, dass sie es mit Menschen zu tun hat und nicht mit einer unpersönlichen Maschinerie. Menschen brauchen ein gewisses Vertrauen, um es einem Unternehmen zu gestatten, ihre Finanzen zu verwalten oder sie bei der Verwaltung zu unterstützen.
Werte wie Authentizität, Transparenz und Ethik sind im Umgang mit den Finanzen einer anderen Person entscheidend. Kundinnen und Kunden möchten außerdem Marken unterstützen, die ein positives Image haben und sich engagieren. Einem Report von Vericast zufolge bleiben 54 % der Bankkundinnen und -kunden eher Finanzinstituten treu, die sowohl ökologisch nachhaltige als auch ethische Geschäftspraktiken vertreten.
Wie ihr mit aktuellen Marketing-Trends Schritt haltet.
Gerade für Finanzdienstleistungsmarken ist es extrem wichtig, sich von der Konkurrenz abzuheben und bei Digital-Marketing-Kompetenzen und -Trends vorwegzugehen. Marketing-Teams, die den Erwartungen der Zielgruppe nicht gerecht werden, verzichten auf Umsatzchancen.
Stellt daher zunächst sicher, dass ihr wisst, was euch erwartet und wie ihr eure Zielgruppen erreicht, indem ihr den aktuellen Report Digitale Trends lest. Jedes Jahr befragt Adobe erfahrene Fachleute, um zu ermitteln, wie sie inmitten von erheblichen Disruptionen und Chancen reagieren, sich weiterentwickeln und Erfolge verzeichnen.
Ladet den Report „Digitale Trends“ herunter, um zu erfahren, welche Trends 2022 und darüber hinaus für Marketing-Maßnahmen im Finanzwesen relevant sind.