Adobe CEO: Unternehmen können aktuelle Kundenerlebnisse nicht mit einer veralteten Infrastruktur realisieren!
Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen: Mit Blick auf die aktuelle Corona-Krise veranstaltete Adobe den Adobe Summit erstmals komplett digital. Die Eröffnungsrede hielt Adobe CEO Shantanu Narayen denn auch direkt aus dem Home Office. Dass es für die Branche gerade jetzt entscheidend ist, in dieser Form zusammenzukommen und Best Practices für die Krise auszutauschen, stellte er darin von Anfang an klar. Schließlich ist die Interaktion mit den Kunden in diesen Tagen wichtiger denn je.
„Jeder muss seine Arbeitsweise neu überdenken, auch wir bei Adobe“, forderte Narayen. Dazu nahm er die konkreten Auswirkungen von COVID-19 auf unser Business ins Visier und zeigte einige erste Lösungen auf, wie Adobe auf die Krise reagiert hat. Abschließend fügte Narayen hinzu: „Eines ist sicher: Die Bedeutung von digitalen Lösungen wächst. … [Sie] revolutionieren die Art und Weise, wie wir miteinander interagieren.“
Kundenerlebnisse müssen neu gedacht werden
Die Anforderungen an erfolgreiche Kundenerlebnisse verändern sich derzeit in einem rasanten Tempo. Laut Narayen ging es bei der Customer Experience noch vor wenigen Monaten darum, reizvolle, personalisierte und relevante Interaktionen in Echtzeit zu liefern. Jetzt gehe es vielmehr darum, grundsätzliche Bedürfnisse in einer ausschließlich digitalen Welt zu unterstützen. Gleichzeitig verwies er auf die wachsende Bedeutung des E‑Commerce in Krisenzeiten. In den Unternehmen arbeiten die Teams vermehrt im Home Office, wo sie in virtuellen Büros zusammenarbeiten und Dokumente bearbeiten. Selbst wichtige Geschäfte werden digital mit papierlosen Verträgen und elektronischen Unterschriften abgeschlossen.
„Digital verändert und gestaltet nicht nur unser tägliches Leben, sondern treibt auch die Wirtschaft an“, fasste Narayen die aktuelle Entwicklung zusammen. „Wenn wir uns in dieser neuen digitalen Wirtschaft umsehen, sehe ich vor allem eine Konstante: Sie verändert sich ständig. Bemerkenswerterweise gab es bisher keine einzige Möglichkeit, die Verbrauchertrends in der digitalen Welt zu messen“.
Aus diesem Grund, so Narayen, habe Adobe heute den Adobe Digital Economy Index (DEI) eingeführt, der auf Adobe Analytics basiert. Der DEI analysiert Billionen anonymisierter und aggregierter Besuche von Händlerwebseiten und zig Millionen Produkt-SKUs von 80 der 100 größten Einzelhändler in den USA.
Insgesamt sieht Narayen in den aktuellen DEI-Ergebnisse das Aufkommen einer digitalen Deflation, da die sinkenden Preise für Elektronik, Computer und Bekleidung die Kaufkraft im Internet erhöhen. Die Verkäufe im E‑Commerce sind demnach in den vergangenen zwei Wochen in den USA um 25 Prozent und in Großbritannien um 33 Prozent gestiegen. Der neue DEI steht Unternehmensentscheidern ab sofort zum kostenfreien Download bereit. In ihm finden sie jede Menge aktuelle Informationen über die globalen Trends der Digitalwirtschaft, mit denen sie ihre Geschäfte ausrichten und optimieren können.
„Von der Art und Weise, wie digitale Technologien unser tägliches Leben prägen, bis zum digitalen Nutzungsverhalten, das wir online verfolgen können, stehen wir im Zentrum einer digitalen Revolution, die unsere (Adobe-)Strategie beeinflusst“, so Narayen. „Mit der Creative Cloud setzen wir Kreativität für alle frei und ermöglichen jedem und überall Zugang zu Werkzeugen, mit denen top-designte Erlebnisse kreiert werden können. Mit Document Cloud beschleunigen wir die Produktivität von Dokumenten, auch wenn sich die Teams nicht persönlich treffen können. Und mit Adobe Experience Cloud unterstützen wir digitale Unternehmen bei der Entwicklung und Bereitstellung von Erlebnissen, die zu mehr Rentabilität und Loyalität führen.“
Mehr als 10 Jahre ist es nun schon her, seit Adobe in den Geschäftsbereich Digital Marketing eingestiegen ist, erinnerte sich Narayen. In dieser Zeit habe es eine wahre Explosion an Inhalten und Geräten gegeben, neue Medien, Modalitäten und neue Plattformen seien ebenfalls entstanden. Außerdem hat die Künstliche Intelligenz die Software völlig durcheinandergewirbelt. Doch Narayen ist sich sicher: Mit der Adobe Experience Cloud und der Adobe Experience Platform rüstet Adobe die Unternehmen bestmöglich für die Transformation und den Wettbewerb in dieser neuen Ära des digitalen Zeitalters. Unsere derzeitige Situation beschleunige diese Notwendigkeit und Dringlichkeit nur noch zusätzlich.
Trends in der Transformation
Narayen beschrieb eine Reihe von Trends, die im Zusammenhang mit der kundenorientierten Unternehmenstransformation stehen. Zuallererst: „Menschen kaufen Erlebnisse, nicht Produkte“, so Narayen. Die Menschen wollen nur einfache, personalisierte, effiziente, kontextbezogene Erlebnisse. Nur so können sich Marken ihr Vertrauen und ihre Loyalität verdienen. Als Schlüssel zum Erfolg nennt Narayen vor allem die Zusammenführung von Inhalten, Daten und KI, um diese Art von Kundenerlebnis in Echtzeit zu liefern.
In der Vergangenheit brachten CMOs nach Narayans Auffassung in erster Linie Marketing- und Kommunikationsexpertise mit einem starken Wissen über die Customer Journey ein. CIOs verfügen hingegen über das nötige Know-how, um Systeme zu entwickeln, Daten zu vereinen und die Geschäfte am Laufen zu halten. Das Problem: Ihre Interaktionen waren etwas begrenzt. Heute verändert sich diese Beziehung zunehmend: „Die IT wird immer kundenorientierter und das Marketing wird immer datenorientierter“, sagte Narayen. „Und die Führungskräfte arbeiten enger zusammen als je zuvor.“
Tatsächlich führen laut Narayen die besten CMO-CIO-Partnerschaften zu überzeugenden Kundenerlebnisse. Es sei entscheidend, die C‑Suite auf Kundenorientierung auszurichten, brachte es Narayen auf den Punkt.
Ein weiterer Schlüssel zur Bereitstellung überzeugender Kundenerlebnisse: Technologie. „Mit einer veralteten Infrastruktur kann man einfach keine innovativen Erlebnisse anbieten“, so der CEO von Adobe, der alle Möglichkeiten der Unterstützung durch Adobe erläuterte.
Bei der digitalen Transformation ginge es schließlich nicht nur um Technologie. Es geht auch um Menschen, Prozesse und die Schaffung einer neuen DNA für Unternehmen. Narayen wies auf den letztjährigen Adobe Summit 2019 hin, als wir erfuhren, wie Adobe sich intern mit Hilfe eines datengesteuerten Betriebsmodells (DDOM) digital transformiert hat. Nun, so Narayen, verfüge das Unternehmen über die Daten, die Technologie und die Prozesse, um Kundenerlebnisse im großen Stil zu verwalten.
Auf Basis dieser Erkenntnisse haben wir einen Entwurf für die Branche erstellt, wie Kundenerlebnisse effektiv verwaltet werden können: das CXM Playbook. Das CXM Playbook unterstützt Marken dabei, einen maßgeschneiderten Plan zum datengesteuerten Erlebnisunternehmen aufzustellen.
„Die digitale Transformation ist ein Mandat für alle Unternehmen“, sagte Narayen. „Branchenübergreifend legen die Führungskräfte den Schwerpunkt auf das Custromer Experience Management (CXM). Hier trifft Transformation auf Wachstum. Für erfolgreiches CXM sind heute integrierte Anwendungen und Dienstleistungen in Verbindung mit den richtigen Talenten und den richtigen Prozessen erforderlich. Es erfordert ein breites, offenes Ökosystem, Kreativität und eine kundenorientierte Kultur in der gesamten Organisation.“
CXM Playbook: So geht´s!
Anil Chakravarthy, der als Adobes neuer Executive Vice President und General Manager die Vision und die Abläufe im Digital Experience-Geschäft des Unternehmens vorantreibt, sprach über Adobes eigenes digitales Transformations- und datengesteuertes Betriebsmodell (DDOM).
„Die Frage, die mir von Kunden auf der ganzen Welt immer wieder gestellt wird, lautet: ‘Wie hat Adobe das gemacht?’“, berichtete Chakravarthy. „Unsere Kunden verstehen die Notwendigkeit der Transformation. Ihre eigentliche Herausforderung besteht darin, wie sie es schaffen können. Ganz gleich in welcher Branche man tätig ist, es ist wichtig einen Plan zu haben, um diese Art von Transformation zu erreichen.“
Adobe hat sechs Hauptschwerpunkte festgelegt, die im CXM Playbook mit individuell angepassten und personalisierten Best-Practice-Beispielen erläutert werden:
- Digital First: Wie Unternehmen ihre digitale Führungsposition in den Fokus ihrer Geschäftsstrategie rücken und als Wettbewerbsvorteil zu nutzen. Ziel ist es, den Kunden zu priorisieren.
- Data & Insights: Daten werden Mitarbeitern auf breiter Basis zur Verfügung gestellt, damit sie über alle relevanten Erkenntnisse für Geschäftsentscheidungen verfügen.
- Skalierbarer Inhalt: Wie man Inhalte skalierbar macht, die kanalübergreifend, basierend auf den Kundenbedürfnissen und dem Kontext entsprechend verfügbar sind.
- Optimierte Personalisierung: Erlebnisse messen und gestalten, um Kunden wirklich zu begeistern.
- Customer Journey Management: Aufbau einer konsistenten CX, die über Kanäle hinweg bereitgestellt, personalisiert und durch Automatisierung und KI optimiert werden kann.
- Kanalübergreifender Handel: Einbettung von Einkaufserlebnissen über alle Kanäle hinweg, um das digitale Umsatzwachstum zu fördern und den Kundenlebenszyklus zu unterstützen.
„Zusammengenommen bieten diese sechs Bereiche des CXM Playbook einen umfassenden Plan, um ein Experience Business zu werden”, fasst Chakravarthy die Essenz der neuen Adobe Veröffentlichung zusammen.